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New Work Models / Social Collaboration

Vier Mega-Trends weichen das klassische Arbeitszeitmodell der 40-Stunden-Woche auf: die Digitalisierung, die Globalisierung, die demografische Entwicklung und der Wertewandel. Stichwort Wertewandel: Gerade die jüngere Generation ist nicht mehr bereit, sich veralteten Arbeitszeitmodellen wie nine-to-five zu unterwerfen. Jüngere Berufstätige legen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance, sie möchten einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen und ihre Arbeitszeit selbst einteilen können. Auch haben sie kein Problem damit, wenn private und berufliche Zeit sich miteinander vermischen – E-Mails am Frühstückstisch beantworten oder über WhatsApp berufsbedingte Fragen klären, das ist für sie ganz normal. Welche Herausforderungen für Unternehmen ergeben sich dadurch?

Traditionelle Arbeitswelten treffen auf alternative Arbeitsmodelle

Das Institute of Electronic Business, ein An-Institut der Universität der Künste Berlin hat gemeinsam mit einem Expertengremium, dem Rat der Internetweisen, in einer Studie die wesentlichen Treiber der Digitalen Transformation identifiziert. Einer dieser Schlüsselfaktoren, New Work Models / Social Collaboration, wird darin wie folgt charakterisiert: „Im Zuge der Digitalisierung und des Wandels zur Wissensgesellschaft werden traditionellen Arbeitswelten zunehmend alternative Arbeitsmodelle gegenübergestellt. Für jüngere Altersgruppen sind flexible Arbeitszeiten, Teamarbeit und Freiräume wichtige Punkte bei der Wahl des Arbeitgebers – vielfach bleibt den Arbeitnehmern keine Wahl, da das Arbeitsrecht in Bezug auf viele dieser Modelle nicht mehr greift. Auch Social Media finden zunehmend unternehmensintern Anwendung: Sie unterstützen interne Kommunikation, Zusammenarbeit und Wissensaustausch.“

Megatrends Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel

In einer global vernetzten Welt bekommen der Zeit- und der Ortsbegriff eine völlig neue Bedeutung. Irgendwo auf der Welt kann man immer online einkaufen, und die Unternehmen müssen rund um die Uhr für ihre Kunden da sein, damit diese nicht zur Konkurrenz abwandern. Kurz: Wir leben in einer 24-Stunden Gesellschaft. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen können Unternehmen ausgedehnte Betriebszeiten anbieten. Die Digitalisierung ist die Basis der Industrie 4.0 und damit auch der Arbeit 4.0. Neue Kommunikationsformen schaffen eine neue Freiheit des Arbeitens: Viele Aufgaben lassen sich remote auch von zu Hause aus lösen, ins Büro zu gehen ist dafür nicht zwingend erforderlich. Die Gefahr dabei: Privates und Geschäftliches vermischen sich zu stark, man verliert die Kontrolle über die tatsächliche Arbeitsbelastung, ist ständig erreichbar. Um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu sichern, müssen Kernzeiten planbarer Freizeit und ungestörten Privatlebens erhalten bleiben. Der demografische Wandel trägt ebenfalls zum Entstehen von New Work Models bei. Steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten führen zu älteren Belegschaften. Diese gilt es fit zu halten, auch hier spielt eine menschen- und altersgerechte Arbeitszeitgestaltung eine wesentliche Rolle. Für die Mehrzahl jüngerer Beschäftigter ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig, viele würden dafür sogar den Arbeitgeber wechseln. Zu diesen Erkenntnissen kam eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Quelle: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis/A49.pdf?__blob=publicationFile).

Begriffsklärung New Work Models / Social Collaboration      

New Work Models, also neue Arbeitsmodelle, gehen auf ein Forschungsergebnis des österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück. Er bezeichnet mit dem Begriff New Work eine neue – vom Gedanken der Freiheit, der Selbstständigkeit und der Teilhabe an der Gemeinschaft bestimmte – Arbeitsweise der modernen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter. Vor dem Hintergrund einer sich von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft wandelnden Welt sieht die Arbeitswelt sich einem Wertewandel ausgesetzt und das bisherige Arbeitssystem gilt als überholt (Quelle: https://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/new-work?interstitial). Der deutsche Psychologe Marcus Väth baute Bergmanns Theorie aus und befand, dass neue Unternehmensstrukturen, flexiblere Arbeitszeiten und ortsunabhängiges Arbeiten kennzeichnend für die Arbeitswelt der Zukunft seien. Im Kontext von New Work sind viele neue Arbeitsmodelle entstanden: Der 6-Stunden-Tag, die Vier-Tage-Woche, Projektarbeit, Freelance-Arbeit, fluide Teams und Co-Working Spaces (Jobsharing) sind einige davon. Ganz wichtig ist auch der Aspekt der Teamarbeit, Social Collaboration. Social Collaboration, darunter versteht man laut Wikipedia „pauschal die Zusammenarbeit von Menschen in Projekten, Gruppen oder auch Teams mithilfe des Internets und elektronischer Medien.“

Ausblick

Die Digitalisierung transformiert unsere Gesellschaft und unsere Arbeitswelt. Arbeit 4.0 und in Folge New Work Models ermöglichen für Arbeitnehmer einen großen Schritt nach vorne: Weg von der ungeliebten, aufoktroyierten 40-Stunden-Woche und hin zu Arbeitsmodellen mit flexiblen Arbeitszeiten, der Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten und letztlich hin zu einem sinnerfüllten Arbeiten in einem Beruf, der Berufung ist. In einer Zeit, in der Roboter und Algorithmen große Teile der menschlichen Arbeit übernehmen, muss Arbeit neu gedacht werden. Schon der Jahrhundertökonom John Mayard Keynes träumte im Jahre 1930 davon, dass die Menschen in hundert Jahren nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten müssten. Soweit wird es wohl nicht kommen, aber es gilt heute sehr wohl als erwiesen, dass die Produktivität der Arbeitnehmer bei einem 6-Stunden-Tag optimal ausgenutzt wird. Danach sinkt das Energielevel, die Leistungsfähigkeit nimmt ab, Unkonzentriertheit und Fehler sind die Folge (Quelle: https://www.gruenderszene.de/allgemein/arbeitswelt-im-umbruch-die-vorteile-neuer-arbeitsformen-barmer-gek?interstitial). Erste Firmen probieren die neuen Arbeitszeitmodelle bereits aus, so eine Kommunikationsagentur in Bielefeld, die im Selbstversuch den 5-Stunden-Tag eingeführt hat und mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist (Quelle: https://digitalenabler.de/presse.html). Vielleicht möchten auch Sie mit Ihrem Unternehmen zu den Vorreitern in Sachen New Work Models / Social Collaboration gehören. Von Neuem ist auch auf dieses Thema spezialisiert und berät Sie gerne.

Chancen und Herausforderungen des Schlüsselfaktors New Work Models / Social Collaboration auf einen Blick:

Chancen

Die Grenzen der bisherigen Arbeitswelt widersprechen den Bedürfnissen vieler (nicht nur) jüngerer Zielgruppen, die ihr Arbeitsleben ihren persönlichen, nicht nur ökonomischen Bedürfnissen anpassen möchten.

Herausforderungen

Eine Arbeitswelt ohne Regeln und Grenzen läuft den Interessen der Arbeitnehmer entgegen, wenn sie keinerlei Sicherheit mehr erhalten oder in Positionen tätig sind, wo Flexibilität weniger wünschenswert erscheint.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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