Natürlich hat der Begriff „Digitale Transformation“ schon lange seinen Weg in der Deutschen liebstes Nachschlagewerk gefunden. In Wikipedia wird er so erklärt: „Die digitale Transformation (auch „digitaler Wandel“) bezeichnet einen fortlaufenden, in digitalen Technologien begründeten Veränderungsprozess, der in wirtschaftlicher Hinsicht speziell Unternehmen betrifft. Im engeren Sinne wird als digitale Transformation häufig der durch digitale Technologien oder darauf beruhenden Kundenerwartungen ausgelöste Veränderungsprozess innerhalb eines Unternehmens bezeichnet.“
Nun haben wir eine allgemeinverbindliche Erklärung, doch was bedeutet das in der Praxis, im wirklichen, in unserem Leben?
Eins ist klar, die Veränderung ist allgegenwärtig: am Arbeitsplatz, etwa in Form von neuen Arbeitszeitmodellen oder bei unserem Konsumverhalten. Die Erwartungen und Wünsche an Produkte und Dienstleistungen steigen mit zunehmender Entwicklung von digitalen Technologien. Einkaufen, Urlaub buchen, mit anderen kommunizieren – alles geht mittlerweile per App. Es ist einfacher, bequemer und mit zunehmendem Ausbau des 5G-Netzes wahrscheinlich auch noch schneller.
Vor allem der technische Fortschritt löst Veränderungen in unserem Verhalten aus und deshalb wird oft irrigerweise die digitale Transformation mit dem Einführen von neuen Technologien gleichgesetzt. Doch die digitale Transformation ist noch viel mehr und das erklären wir am besten am Beispiel eines Unternehmens.
Digitale Transformation im Unternehmen
Im Zuge der digitalen Transformation und der damit verbundenen Veränderungen werden die bestehenden Unternehmensprozesse und -abläufe neu definiert. Mehr noch das Geschäftsmodell neu bewertet und ggf. angepasst oder gar neu aufgestellt, Mitarbeiter*innen mit Hilfe von moderner Wissensvermittlung auf den neuesten Wissensstand gebracht. Alles Maßnahmen, um als Unternehmen auch in der Zukunft konkurrenzfähig und erfolgreich zu sein, und das auch auf den digitalen Märkten. Oft werden Digitalisierung und digitale Transformation auch als Synonyme verwendet. Allerdings ist das nicht ganz richtig. Den Unterschied haben wir in einem unserem Blogbeitrag erklärt.
Wichtig: Die digitale Transformation ist ein langjähriger Prozess, welcher viel Geduld und noch mehr Ausdauer erfordert. Deshalb lohnt es sich dieses doch sehr komplexe Vorhaben in kleine und vor allem machbare Schritte zu unterteilen. Dazu gehört auch, die ganze Belegschaft des Unternehmens einzubinden. Sie muss sich nicht nur auf den Transformationsprozess einlassen, sondern auch ihn im Idealfall auch aktiv mitgestalten.
Strategische Ziele definieren
Die Unternehmensleitung wiederum muss Ziele und Teilziele der digitalen Transformation klar definieren. Dazu gehört auch, diese schriftlich festzuhalten, zeitliche Vorgaben zu machen und an das komplette Team zu kommunizieren. Ohne eine gute und sehr genaue Planung etwa mit Hilfe einer digitalen Roadmap und deren flexible Anpassung im Transformationsprozess ist das Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Kundenbeziehung
Achtung: Immer noch vergessen viel zu viele im Transformationsprozess die Kundinnen und Kunden. Oft beschäftigt sich ein Unternehmen zwar viel mit Prozessoptimierung oder der Einführung von neuen Technologien – ohne jedoch dabei die Kundinnen und Kunden in diesen Prozess einzubeziehen. Bei der Ermittlung des Veränderungsbedarfs empfiehlt es sich deshalb immer mit dem Kunden zusammenzuarbeiten. Das bedeutet sich nicht nur an ihm zu orientieren, sondern ihn tatsächlich in den Mittelpunkt des Handels zu stellen (Kundenzentrierung). Die Insights aus Kundensicht bilden fast die Grundlage für digitale, automatisierte und effiziente Prozesse im Unternehmen – oder sollten es zumindest.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Beginnt ein Transformationsprozess in einem Unternehmen, so sind die dort arbeitenden Menschen, verständlicherweise zunächst verunsichert. Viele Fragen werden in diesem Zusammenhang gestellt: Wie gehe ich mit neuen Prozessen und Technologien um? Wird mein Arbeitsplatz durch die neue Technik wegrationalisiert? Wie muss ich mich weiterbilden, um weiterhin in meinem Job erfolgreich zu sein? Viele dieser Fragen können meist schon im Vorfeld präventiv geklärt werden. Dazu muss die Unternehmensleitung aber bereits bei der Erarbeitung von strategischen Zielen die ganze Belegschaft mit Hilfe einer zielgerichteten und umfangreichen Kommunikation mitnehmen. Mehr noch: so viele Mitarbeiter*innen wie möglich sollten auch an der Gestaltung des digitalen Wandels teilhaben. Inspiration durch Impulse von außen hilft der Belegschaft der digitalen Transformation nicht etwa mit Skepsis, sondern mit großer Neugier zu begegnen. Übrigens: Eine moderne Wissensvermittlung zum Thema Digitalisierung ermöglicht für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine schnelle Qualifizierung.
Neue Geschäftsmodelle
Bereits bei der Erarbeitung des strategischen Fahrplans für digitale Transformation kommt die Erkenntnis, welche Geschäftsmodelle benötigt werden, um am Markt erfolgreich zu sein. Bei der Evaluierung dieser Geschäftsmodelle kommt jedes Unternehmen an den Punkt wo eine Entscheidung gefällt werden muss. Wird das Konzept für den Wandel mit Partnern gestaltet, am Markt eingekauft oder selbst entwickelt. Entscheidet sich das Unternehmen für die eigenständige Entwicklung und Umsetzung des neuen Geschäftsmodells, so werden agile Methoden wie Lean Management oder die Anders-Arbeiten-Methode benötigt. Zu den „Start-up-Phasen“ dieser Methoden gehören:
- Ideenentwicklung
- Konzeption
- Inkubation
- Wachstum & Zielerreichung
Mit diesen vier Schritten kann ein klassisches Unternehmen in einem relativ überschaubaren Zeitraum das Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und nicht zuletzt auf der Basis der gewonnenen Ergebnisse eine fundierte Entscheidung treffen.
Daten und Technologien
In der Hoffnung sich schnell Wettbewerbsvorteile zu sichern stürzen sich viele Unternehmen auf Digitale Transformation oder Digitalisierung assoziieren. Allerdings verstehen sie fälschlicherweise nur die Einführung von neuen Technologien und die Erhebung von neuen Datenquellen. Und das meist, ohne sich darüber im Klaren zu sein, welche Ziele das Unternehmen verfolgt, ob das Personal dafür qualifiziert ist oder ob es überhaupt zum bestehenden Geschäftsmodell passt. Der beste Weg, um unangenehme Überraschungen und große Enttäuschungen zu riskieren. Denn nicht nur die Demotivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist vorprogrammiert, sondern vor allem ein und ausbleibender wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens.
Zusammenfassung
Die digitale Transformation bedeutet, sich in einer Welt zu behaupten, die sich durch technologisch bedingte Wandlungsprozesse rapide verändert. Und sich deshalb als Grundlage einen Plan mit konkreten Zielen als Antwort auf diesen Wandel für die nächsten Jahren zu überlegen. Bei der Ausarbeitung dieses Plans sollten möglichst viele Interessensgruppen einbezogen werden, also Kunden, Mitarbeitende, Lieferanten, Experten, Wissenschaftler sowie andere relevante Akteure. Ferner gehört dazu, eine transparente und klare Kommunikation nach innen und außen, damit alle Entscheidungen nachvollziehbar werden. Nicht zuletzt gehört dazu, die Belegschaft dazu zu motivieren, die geplanten Ziele erfolgreich umzusetzen und die Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Der Impuls zu diesen Veränderungen sollte allerdings schon von der Geschäftsführung kommen, denn nur wenn diese hinter dem Prozess steht, gelingt eine erfolgreiche digitale Transformation des Unternehmens.