Warum der Rat der Internetweisen in Kooperation mit dem Institute of Electronic Business in der Vernetzung einen der Stützpfeiler der Digitalisierung sieht? Das Statement aus der Studie „Schlüsselfaktoren der Digitalisierung – Entwicklungen auf dem Weg in die digitale Zukunft“, herausgegeben von Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer macht es deutlich: „Das Grundprinzip der Digitalisierung ist die Vernetzung von Menschen, Daten, Informationen, Maschinen und Ressourcen. Durch das digitale Netz erhalten Menschen die Möglichkeit, sich global und lokal mit anderen Menschen direkt zu verbinden und damit eine Reichweite in dem Umfang zu gewinnen, wie sie einst den Massenmedien vorbehalten schien.“
Gefahren durch Vernetzung
Wo sich Menschen schnell und unkompliziert über das Internet verbinden können, lauern auch Gefahren. Cyber Crime ist auf dem Vormarsch, Hackerangriffe, Schadsoftware, Erpressersoftware, Fake News, das sind die Schattenseiten der globalen Vernetzung. Hacker dringen in die geheimsten Regierungsnetze ein und Datenklau ist an der Tagesordnung wie etwa in 2018 bei Facebook, als schätzungsweise 30 Millionen Facebook Accounts gehackt wurden (Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article182033314/Facebook-Hacker-klauten-sehr-private-Daten-von-Millionen-Nutzern.html). Aus technischer Sicht hinkt die Sicherheit im Netz der Vernetzung hinterher.
Vernetzung als Geschäftsmodell
Vernetzung ist aber auch ein lukratives Geschäftsmodell. Autonomes Fahren etwa wird beispielsweise in China mit großem Tempo vorangetrieben. Während in Deutschland noch Skepsis vorherrscht, wollen die Chinesen bereits im Jahr 2021 Autos auf den Markt bringen, die teilweise oder komplett selbst fahren können (Quelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/selbstfahrende-autos-in-china-das-wird-ein-riesiger-markt/19691506.html).
Laut einer KPMG Umfrage ist generell mit starken Umwälzungen in der Automobilbranche zu rechnen. Künftig wird die Politik vermehrt bestimmen, mit welchen Antriebssystemen die Automobile der Zukunft ausgestattet werden. Westeuropa sieht man, was die Herstellung von Fahrzeugen betrifft, auf der Verliererschiene. In 2030 soll der Anteil der europäischen an der weltweiten Produktion auf nur noch 5 Prozent sinken. Überleben werden die Autoproduzenten, denen es zuerst gelingt, ein smartes Auto auf den Markt zu bringen, das problemlos funktioniert (Quelle: https://industrie.de/top/vernetzung-und-digitalisierung-treibt-automanager-um/).
Globalisierung im internationalen Handel erreicht Höchststand
Einer Studie der DHL zufolge hat die weltweite Vernetzung im Jahre 2017 einen neuen Höchststand erreicht. Gemessen wurden dabei die grenzüberschreitenden Handels-, Kapital-, Informations- und Personenströme. Ganz vorne in Sachen Vernetzung liegt dabei Europa. Insbesondere die Schwellenländer haben noch Aufholbedarf. John Pearson, CEO von DHL Express, sieht jedoch noch immer enormes Wachstumspotenzial, was die globale Vernetzung angeht. In der globalen Vernetzung liege Wachstum und Wohlstand für alle. In der Studie wird darauf hingewiesen, dass die meisten Austauschprozesse noch immer auf nationaler Ebene stattfinden. Trotz des guten Ergebnisses sei die Welt immer noch viel weniger vernetzt, als die meisten Menschen glauben (Quelle: https://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2019/dhl-global-connectedness-index-2018.html).
Vernetzung im Gesundheitsbereich
Menschen mit seltenen Erkrankungen sind dankbar für Plattformen wie Hilfefuer mich.de /https://www.hilfefuermich.de/seltene-erkrankungen. Diese Plattform aus dem Hause Pfizer dient zum einen zur Orientierung für Patienten bei Krankheitsbildern wie Schlaganfällen, Nieren- oder Brustkrebs, zum anderen bietet sie seit neuestem Hilfe für Patienten mit ungesicherten Diagnosen. Sie bietet Aufklärung und Vernetzung der Beteiligten auf ihrem Weg zur richtigen Diagnose, Antworten auf sozialrechtliche Fragen, Zugang zu Selbsthilfegruppen und vieles mehr. (Quelle: https://www.diepta.de/branchen-news/pfizer-seltene-erkrankungen-aufklaerung-austausch-und-vernetzung-fuer-patienten-mit-seltenen-erkrankungen-foerdern-575275/). Apps, welche die Aufklärung von Patienten fördern, sowie deren Vernetzung ermöglichen, sind ein leuchtendes Beispiel dafür, was Vernetzung im positiven Sinne leisten kann.
Internet of Everything
Ganz klar liegt hier die größte Zukunftsperspektive für die internationale Wirtschaft. Man rechnet damit, dass die Zahl der an das Internet of Everything angeschlossenen Sensoren und Geräte weltweit von derzeit 21 Milliarden im Jahr 2018 auf rund 125 Milliarden im Jahre 2030 ansteigen soll. Stichwort Smart Home: Im digitalisierten Wohnraum sind alle Geräte miteinander verbunden, aufeinander abgestimmt und lassen sich auch von außerhalb bequem über Apps steuern. Die Software aller Geräte ist updatefähig und dadurch optimierbar, hierdurch entsteht ein zusätzlicher Kundennutzen, wie auch durch die optimale Steuerung beispielsweise der Heizung mittels Sensoren, wodurch Heizkosten eingespart werden können und CO2 Emissionen minimiert werden (Quelle: https://www.presseportal.de/pm/15261/4219968).
Ausblick:
Vernetzung ist von grundlegender Bedeutung für die digitale Transformation, ja sie ermöglicht diese überhaupt erst. Durch Vernetzung rückt die Welt immer enger zusammen, neue Geschäftsfelder entstehen, alte brechen weg. Durch die globale Vernetzung tun sich riesige neue Wachstumsmärkte auf.
Wir stehen über die Sozialen Medien in ständigem Austausch mit Familie und Freunden und das große Feld Arbeit strukturiert sich neu angesichts der Möglichkeiten von Home Office und Co-Working Spaces. Viele segensreiche Apps wurden entwickelt und helfen den Menschen in ihrem Alltag, im Gesundheitswesen, bei der Urlaubsplanung oder im Fortbildungsbereich. Der Lebensbereich der Zukunft ist das Smart Home, wo Geräte optimal miteinander kommunizieren und so Ressourcen eingespart und aktiver Umweltschutz betrieben werden kann. Wie immer liegen Licht und Schatten eng beieinander: Das World Wide Web bietet große Angriffsflächen für dunkle Machenschaften. Die herausragende Aufgabe in der Zukunft wird es sein, die Sicherheit der Menschen vor Cyber Attacken auf sicherheitsrelevante Systeme zu schützen, Datendiebstähle einzudämmen, kurzum das Netz sicherer zu machen. Wenn dies gelingt, so werden durch die Vernetzung neue attraktive Lebenswelten entstehen sowie prosperierende Zukunftsmärkte.
Die Chancen und Herausforderungen des Schlüsselfaktors Vernetzung auf einen Blick:
Chancen:
Menschen ist es heute viel leichter möglich, mit Freunden, Familie und Arbeitsumfeld digital im Kontakt zu bleiben, ohne ständig aktiv werden zu müssen.
Herausforderungen:
Soziale Netzwerke wie Facebook werden oft als Traum der Geheimdienste angesehen: nie war es so leicht, Strukturen und Verbindungen zwischen Menschen zu erkennen und nachzuvollziehen. Der Mensch, der glaubt, „nichts zu verbergen zu haben“, kann dies gar nicht selbst erfassen.
Alternde Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt – die Chance der Vernetzung. Lesen Sie unseren Artikel über Health und Enviroment.