Strategie und Unternehmenskultur sind untrennbar miteinander verbunden und spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Die Anpassung von Strategien, insbesondere durch die Digitale Transformation, erfordert oft eine Neuausrichtung der Unternehmenskultur. Bei dieser Umstellung stoßen Unternehmen nicht selten auf Herausforderungen und Widerstände seitens der Mitarbeitenden.
Unternehmenskultur – was ist das?
Der Begriff Unternehmenskultur ist sehr weiträumig definiert und beschreibt das jeweilige Werte- und Normensystem im Innen- und Außenverhältnis. Es umfasst all jene Regeln und Vorstellungen des Zusammenarbeitens, die das Unternehmen ausmachen. Die Unternehmenskultur umfasst verschiedene Aspekte:
- Leitbild
- Vision
- Außendarstellung
- Regeln
- Einstellungen
- Werte und Normen
- Erfahrungen
Diese nicht abschließende Liste kann natürlich jederzeit individuell ergänzt werden. Je nach Unternehmen sind diese Faktoren mitunter ganz unterschiedlich gewichtet. Und, eine Unternehmenskultur muss nicht immer positiv sein. Manchmal hat sich über die Jahre auch eine Schieflage eingestellt, die man optimieren muss. Das sollte in der Regel aber eher nicht der Fall sein, denn eine positive Unternehmenskultur ist auf Dauer auch die erfolgreichere.
Konfliktpotenzial erkennen
Und was hat das jetzt mit der Strategie zu tun? Unternehmenskultur leistet einen elementaren Beitrag zum Erfolg, das ist inzwischen bei den meisten Unternehmen unstrittig. Sie fördert etwa eine produktive Zusammenarbeit und steigert die Motivation. Es hat einfach positive Folgen, wenn Strategie und Unternehmenskultur aufeinander abgestimmt sind:
- Die Motivation der Mitarbeitenden wird durch ein harmonisches Zusammenspiel von Kultur und Strategie gesteigert.
- Stärkung des Unternehmens-Images durch optimale Verknüpfung von Werten und Umsetzung
- Erhalt des Raums für Innovation durch eine einheitliche Strategie
- Schaffen eines ausgeglichenen Arbeitsklimas durch die Balance zwischen Führung und Kultur
Dies sind nur einige der Vorteile, die entstehen können. Möglicherweise fragen Sie sich nun, ob Sie von diesen Vorteilen bereits profitieren?
Denn Unternehmenskultur und Strategie auszubalancieren ist leider nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.
Häufig kollidieren insbesondere größere Strategiewechsel, etwa im Zuge einer Umstrukturierung und Digitalisierung eines Unternehmens, mit ehemals etablierten Werten. Das führt dazu, dass Reibungspunkte entstehen, die sich nachteilig auf die Zusammenarbeit auswirken.
Erfolgt hier keine Anpassung, besteht die Gefahr, dass:
- das Vertrauen der Mitarbeitenden verloren geht
- die Arbeitsmotivation sinkt
- die Reputation des Unternehmens in Mitleidenschaft gezogen wird
- Umstrukturierungsmaßnahmen an mangelnder interner Unterstützung scheitern
- sich das Unternehmensklima verschlechtert
Strategie zum Erfolg – Unternehmenskultur mit einbeziehen
Also, am besten gleich damit anfangen und bei jeder strategischen Entscheidung die Unternehmenskultur miteinbeziehen? Leichter gesagt als getan. Immerhin können strategische Entscheidungen nicht einfach zu Gunsten der Unternehmenskultur hintenangestellt werden. Aber eher auf die Digitalisierung zu verzichten als die Mitarbeitenden zu verärgern ist sicherlich auch keine sinnvolle Strategie. Doch wie geht man dann am besten vor?
Empfehlenswert ist, sich im Vorfeld folgende Fragen zu beantworten:
- Gibt es Diskrepanzen zwischen meiner Unternehmenskultur und meiner Strategie? Wenn ja, welche?
- Müssen bestimmte Werte angepasst werden?
- Welche Werte können bleiben oder können sogar verstärkt werden?
- An welchen Stellen kann ich meine Mitarbeitenden einbeziehen? Wo muss ich sie mit einbeziehen?
Mit den Antworten auf diese Fragen haben Sie eine gute Grundlage, um diese Balance zu finden. Entscheidend ist, dass Sie mit Bedacht vorgehen und Strategie und Kultur individuell austarieren.
Nachhaltig agieren
Einmal ist kein Mal. Es reicht eben nicht aus, die Unternehmenskultur nur einmal auf den Prüfstand zu stellen. Wandel ist schnelllebig und ebenso schnell geschieht es, dass Anpassungsprozesse auf der Strecke bleiben. Um dies zu vermeiden, sollten Trends und Marktprozesse im Auge behalten und kontinuierlich überprüft werden. So können Sie langfristige Erfolge erzielen.
Hier bietet sich etwa die regelmäßige Erstellung eines Trendradars an, um neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und genügend Zeit zu haben, darauf zu reagieren.
Außerdem bietet es sich an, kontinuierlich auf Rückmeldungen aus den eigenen Reihen zu hören.
Fazit
Um den Erfolg Ihres Unternehmens langfristig zu sichern ist es notwendig, dass Sie Unternehmenskultur und Strategie stets zusammen betrachten. Wenn Sie zudem wissen wollen, wie Sie trotz erfolgter Anpassungen, den Widerständen bei Mitarbeitenden in Wandlungsprozessen begegnen können, dann lesen Sie auch gerne unseren Blogbeitrag darüber, wie sich diese Widerstände positiv nutzen lassen.