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Hürden des Lean Managements

Lean Management – pro und kontra

Lean Management ist dann besonders wirksam, wenn es ein wesentlicher und erfolgreicher Bestandteil der Unternehmenskultur geworden ist, ja diese vielleicht überhaupt erst ausmacht. Im letzten Beitrag haben wir gesehen, dass das Potenzial, welches in jedem einzelnen Mitarbeiter steckt, wie ein Schatz gehoben werden sollte. Eine wertschätzende Fehler- und Feedbackkultur trägt hierzu genauso bei wie ein ganzheitlicher Führungsstil seitens des Managements, der im Lean Thinking seinen Ausdruck findet. Lean Management ist somit ein Führungsstil, der gelebt und vorgelebt werden will. Heute wollen wir Ihnen die Hürden und Hemmnisse vorstellen, denen man bei der Einführung häufiger begegnet.

Menschen im Unternehmen

Eine erste Hürde liegt bei den beteiligten Personen selbst. Wollen diese die Einführung überhaupt? Wie ist die Haltung der Führungskräfte dazu? Befürchten sie eine zusätzliche Arbeitsbelastung und können darum dem neuen Konzept wenig abgewinnen? Und die Mitarbeiter, fürchten diese vielleicht, dass Arbeitsplätze wegrationalisiert werden könnten? Den Skeptikern in den Führungsetagen könnte man entgegnen, dass eben gerade durch die erfolgreiche Implementierung von Lean Projekten etwa bei der Produktion Zeit eingespart werden kann. Den Mitarbeitern könnte man entgegnen, dass es nicht um die Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen geht, sondern um Prozessoptimierung und Vermeidung von Verschwendung jeglicher Ressourcen. Eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe und flankierende Weiterbildungsmaßnahmen sind hier wichtige Instrumente.

Hürden bei der Einführung

Weiterhin sind es folgende Hemmnisse, die die Einführung von Lean Management Strategien und Projekten im Unternehmen blockieren:

  • Starke Dominanz von traditionellen Denk- und Arbeitsstrukturen
  • Mangelhafte Kenntnisse der Lean Management-Philosophie
  • Mangelnde Unterstützung durch das Top-Management bei der Umsetzung von Lean Projekten
  • Zu hohe Geschwindigkeit bei der Einführung, die Mitarbeiter fühlen sich überrannt
  • Starke Opposition im mittleren Management, z. B. aus Angst vor zu viel Kontrolle
  • Mangelnde Teamfähigkeit und Rollenprobleme der Führungskräfte
  • Ein eingeschränktes Verständnis für Prozessdenken, Kundennähe sowie ein falsches Qualitätsverständnis

Ambivalente Wahrnehmung der Ziele

Wir haben für Sie zwei vielsagende Zitate zusammengetragen, die die Ambivalenz verdeutlichen, mit der viele dem Lean Management Gedanken begegnen:

„Lean Management wird von vielen Firmen als Tool zur Kostenreduktion gesehen. Diese Sichtweise ist ein Innovationshemmer und stellt ein Problem dar. Lean Management ist eine Philosophie beziehungsweise eine Einstellung, die es einem Unternehmen bei ganzheitlicher Anwendung der einzelnen Methoden ermöglicht, sich rasch auf Marktbedürfnisse einzustellen. So entsteht eine Art ‚Innovationssog‘, der vom Unternehmen ausgeht, sei es bei Prozess- oder auch Produktinnovationen.“ Patrik Saile, Operations Manager, SPX Flow Technology Rosita GmbH.

„Bei der Einführung von Lean Management haben wir unseren Mitarbeitern gesagt: Lean Management ist keine Diät, die nach ein paar Wochen aufhört, sondern Lean Management ist eine dauerhafte Essensumstellung!“ Hans-Peter Lörch, Technischer Leiter, Rosenbauer International AG.

Die Umsetzung im Unternehmen sollte also nicht nur vordergründig auf Kostenersparnis abzielen, vielmehr sollte ein genereller Bewusstseinswandel damit verbunden sein, der auf ein Mehr an Qualität abzielt, auf Prozessoptimierung und auf Vermeidung von Verschwendung.

Wegbereiter für die Digitale Transformation

Fazit: Optimierungsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette bleiben auch im Rahmen der Industrie 4.0 wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Digitalen Transformation. Die Lean Management-Philosophie hat nicht primär nur die Reduktion von Kosten zum Ziel, sie lässt sich auch nicht verordnen wie eine Diät. Dort, wo man auf spürbaren Widerstand der Mitarbeiter stößt, welche den Neuerungen skeptisch gegenüber stehen, sollte man konstruktiv vorgehen. Mit der Zeit werden die Mitarbeiter den Veränderungen positive Aspekte abgewinnen, insbesondere wenn die ersten Erfolge zu verzeichnen sind. Am Ende ist das Ziel die lernende Organisation, ein sehr moderner Gedanke, denn gerade heute gilt der Satz „das einzig Beständige ist der Wandel“ im Wirtschaftsleben mehr denn je.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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