Was motiviert Sie bei der Arbeit? Aufstiegschancen, Anerkennung, freundliche Kolleg*innen oder doch eher die anstehende Gehaltserhöhung? Ein in der Wissenschaft viel diskutierter Faktor ist die Motivation. Und diese ist nicht bei jedem Menschen die gleiche. Lassen sich die einen aus persönlichem Interesse motivieren, brauchen andere Geld oder Aufstiegschancen oder was ganz anderes zum Motivieren. In dem ersten Teil dieses Beitrags lernen Sie die verschiedenen Arten der Motivation kennen. In der Praxis soll diese differenzierte Betrachtung bei der Förderung der Mitarbeitenden helfen. Kennt man nämlich die Motivationsgründe seiner Mitarbeitenden, kann man sie effektiver zum persönlichen Erfolg führen und zur besseren Arbeitsleistung anspornen.
Innere und äußere Motivationsquellen
Prof. Dr. Waldemar Pelz (Professor für Internationales Management und Marketing an der THM) unterteilt vier Quellen der Motivation: zwei sind intrinsische, zwei weitere extrinsische Motivationsquellen. Ein kleiner Überblick:
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Intrinsische Motivation oder Motivation von innen
- … aus einer Aufgabe, einem „Flow“ heraus
- … von innen heraus, basierend auf eigenen Werten und Idealen
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Extrinsische Motivation oder Motivation von außen
- … aus einem äußeren Anreiz heraus, etwa einer Belohnung o.ä.
- … aus dem Umfeld kommend, etwa in Form von Lob und Anerkennung
Was ist intrinsische Motivation?
Aus einem inneren Antrieb heraus Aufgaben anzugehen und die Motivation aus persönlichen Interessen, Wert- und Zielvorstellungen zu ziehen, das beschreibt die intrinsische Motivation. So motivierte Menschen handeln nicht aufgrund von materiellen Anreizen, sondern sie streben die Erfüllung eines höheren Ziels an, etwa Erkenntniszuwachs.
Wie motiviert man Mitarbeitende intrinsisch?
Unternehmen müssen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern folgende Überlegungen an die Hand geben: Schöpfen Sie Kraft aus der Aufgabe, die sie haben. Es ist wichtig die Gelegenheit zu bekommen vor neue Herausforderungen gestellt zu werden. Sie möchten weiterwachsen und sprichwörtlich nicht „stehen bleiben“, sondern sich immer weiterentwickeln. Dafür müssen oftmals auch neue Kompetenzen erworben werden, um den steigenden Schwierigkeitsgrad der Herausforderungen zu bewältigen. Hier sollten vor allem moderne Methoden der Wissensvermittlung eingesetzt werden.
Achtung! Der Grat zwischen Überforderung und Unterforderung ist ziemlich schmal. Deren negative Folgen sind mit „Burnout“ oder dem Gegenteil „Boreout“ nicht zu unterschätzen. Außerdem sollte die Förderung nicht nur auf fachlicher Ebene stattfinden, sondern auch die persönliche menschliche Reife fördern.
Vergessen Sie nicht, den Mitarbeitenden Ihre Wertvorstellungen bewusst zu machen und zu reflektieren. Haben diese Personen nicht den notwendigen Freiraum dafür, verlieren sie ihre Energie und glauben, nichts Sinnvolles zum Erfolg beizutragen. Prioritäten dort zu setzen, wo es am sinnvollsten erscheint, ist eine mögliche Herangehensweise.
Was ist extrinsische Motivation?
Anders als beim Motivieren durch inneren Antrieb, ist es bei der extrinsischen Motivation der äußere Einfluss, der einen antreibt. Einige Menschen reagieren eher auf materielle Anreize wie Belohnungen in Form von Geld oder Gehaltserhöhungen. Andere treibt eher der Drang nach Lob und Anerkennung zu Höchstleistungen an. Insbesondere die Wertschätzung von erbrachten Leistungen ist immens wichtig für diese Mitarbeitenden, denn sie wollen ja gerade einen Beitrag zum Erfolg des gesamten Teams beitragen.
Wie motiviert man Mitarbeitende extrinsisch?
Wie beschrieben ist die einfachste Form der Motivation das Schaffen materieller Anreize. Das ist nicht nur Geld, sondern auch Status, Macht, Ansehen oder ein hierarchischer Aufstieg.
Ein anderer Teil der extrinsischen Motivation wird durch Team- und Gruppenarbeit abgedeckt. Lob und Anerkennung aus dem Umfeld etwa, wenn man eine Rolle oder bestimmte Aufgabe gut erfüllt hat. Dabei muss es nicht immer fachliche Kompetenz sein, es kann ebenso eine soziale Kompetenz sein, die den Ausschlag gibt. Teamgeist wäre hierfür der richtige Begriff. Im Sport erzeugen den gute und motivierende Trainer, im Unternehmen sind es herausragende Führungskräfte. Merke: Selbst erarbeitete Anerkennung und gegenseitige Wertschätzung im Team fördern die Leistungen extrinsisch motivierter Mitarbeitender.
Fazit
Motivation ist wichtig, nicht nur für bessere Leistungen im Unternehmen sondern auch für die persönliche Weiterentwicklung. Für Unternehmen bedeutet das, ihre Mitarbeitenden richtig einzuschätzen, um sie so bedarfsgerecht motivieren und fördern zu können. Eine Selbsteinschätzung reicht dabei nicht immer aus. Sinnvoller ist es Feedback auch von anderen zu bekommen, um die tatsächlichen Motivationsquellen herauszufinden. Diejenigen, die sich intensiv mit den verschiedenen Arten der Motivation auseinandersetzen, können Mitarbeitende deutlich wirksamer motivieren. Selbstreflexion und Stimmen aus dem Umfeld tragen dazu bei, Ihre Antriebskräfte richtig und sinnvoll zu fokussieren.
In einem zweiten Teil: „Mitarbeitermotivation erkennen und fördern“ gehen wir darauf ein, wie Sie erkennen können was Ihre Mitarbeitenden motiviert. Eine von uns erstellte Checkliste hilft Ihnen dabei die Mitarbeitermotivation zu fördern.