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Mitarbeitermotivation erkennen und fördern

Mitarbeitermotivation erkennen und fördern – Teil 2

Intrinsische und extrinsische Motivation sind mittlerweile ein Begriff. Auch wie Sie Mitarbeitende in der Praxis motivieren können, haben wir anhand einiger Beispiele verdeutlicht. Heute geht es darum zu erkennen, Sie Ihre Belegschaft am besten motivieren können. Die Steigerung der Motivation ist nicht nur im Hinblick auf die persönliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern ist auch ein wirtschaftlicher Pluspunkt im Unternehmen. Denn zufriedene und motivierte Mitarbeitende arbeiten effektiver und bleiben länger. Klar. Dass diese Zufriedenheit sich auch auf die Außenwahrnehmung des Unternehmens auswirkt und Kunden anzieht. 

Aus welcher Quelle speist sich die Mitarbeitermotivation? 

Zur Motivationsforschung finden sich nicht nur im Internet Unmengen an Theorien und Konzepten. Fragebögen, um herauszufinden aus welcher Quelle man seine Motivation schöpft, sind Legion. Die bekanntesten Tests sind der DISG-Test oder die Reiss-Profile. Diese gehen jedoch auf die Persönlichkeit und nicht explizit auf die Motivation ein. DISG steht dabei für die vier Grundtypen: Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit, die man über den Persönlichkeitstest identifizieren kann. Mit einem Reiss-Profil lassen sich die individuellen Lebensmotive 16 Gruppen bzw. Kategorien zuordnen, die bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein können. 

Prof. Dr. Waldemar Pelz ist entschiedener Kritiker dieser Tests. Deshalb hat der Professor für Internationales Management und Marketing an der THM einen neuen Test entwickelt, der auf der aktuellen Motivationsforschung aufbaut – das Gießener Inventar der Motivation. Dieser bezieht sich auf die vier Quellen der Motivation, welche Sie aus dem ersten Teil des Blogbeitrags bereits kennen.   

Regelmäßiges, konstruktives Feedback ist wichtig 

 Im Idealfall führen Sie den Test als Selbsttest durch und bieten zusätzlich Feedback von mehreren Parteien an – also nicht nur von Vorgesetzten, sondern auch von Kolleginne und Kollegen. Dieses 360-Grad-Feedback gibt so eine aussagekräftige Einschätzung aus der Sicht ganz unterschiedlicher Menschen. Nur eine Selbsteinschätzung wäre zu wenig. Da man sich selbst oftmals anders wahrnimmt als sein Umfeld, ist die Fremdeinschätzung ein wichtiger Beitrag zum Herausfinden der Motivationsquellen oder auch ein weiterer Zugang zur eigenen Persönlichkeit. Das Wie kann sehr flexibel gehandhabt werden. Ob regelmäßiges Feedback zwei Mal im Jahr oder gar jeden Monat – es kommt letztendlich auf die Person an. Steht jemand am Anfang seiner Karriere und steigt frisch ins Berufsleben ein, so ist es durchaus sinnvoll mehrmals im Jahr Feedbackgespräche zu führen. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen da schon eher worin ihre Stärken und Schwächen liegen. Mit diesen müssen Sie dann auch weit weniger häufig Feedbackgespräche führen. Wie immer im Leben, einige Menschen brauchen mehr, andere weniger Feedback, das sollte eine Führungskraft jedoch individuell herausfinden und berücksichtigen.

Mitarbeitermotivation fördern 

Führungskräfte sollten die Methode des 360-Grad-Feedbacks regelmäßig nutzen, um Ihre Mitarbeitenden wirklich kennenzulernen und so besser einschätzen und fördern zu können. Kennen Sie erst einmal die Motivationsquellen ihrer Mitarbeitenden, können Sie auch dementsprechend individuell agieren. Die Förderung der Mitarbeitermotivation ist nicht nur wichtig für die persönliche Weiterentwicklung, sondern auch für engagierte Mitarbeitende, die Spaß an Ihrem Job haben und ihn gerne tun. Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben meist gerne für lange Zeit in ihrem Job bei demselben Arbeitgeber. 

Deshalb gibt es grundsätzliche Verhaltensweisen, die jede gute Führungskraft kennen und aktiv umsetzen sollte, um die Mitarbeitenden zu motivieren. In Form einer Checkliste möchten wir Ihnen diese grundsätzlichen Verhaltensweisen für Führungskräfte zur Motivationsförderung Ihrer Mitarbeitenden mit auf den Weg geben.

Checkliste zur Mitarbeitermotivation

Demotivation vermeiden

Das Wichtigste: Demotivieren Sie Ihre Mitarbeitenden gar nicht erst. Zahlen Sie etwa ein faires Gehalt, so haben sie schon mal die „extrinsische“ Motivation gefördert. Ebenso demotivieren Strafen eher als, dass sie die Motivation mit Angst beflügeln könnten.

Regelmäßiges Feedback geben

Feedback ist das wohl wichtigste Werkzeug, um Ihre Mitarbeitenden kennenzulernen – und auch wertzuschätzen. Dabei ist es unabdingbar nicht nur die Leistungen zu bewerten, sondern auch den sozialen Umgang und die Teamfähigkeit. Beim letzten Punkt sollte das Feedback grundsätzlich im ganzen Team kommuniziert werden, denn ein Team besteht nicht nur aus einer Person. Fördern Sie die Feedbackkultur, denn nur so lernen Sie Ihre Mitarbeitenden richtig kennen und einzuschätzen.

Gemeinsames Ziel finden

Feedback ist aber nur dann sinnvoll, wenn Sie gemeinsame Ziele aus den Gesprächen mitnehmen können. Fragen Sie nach konkreten Zielen Ihrer Mitarbeitenden und versuchen Sie diese in Einklang mit denen des Unternehmens zu bringen. Mit gemeinsamen Zielen fördern Sie die Motivation der Mitarbeitenden und geben Ihnen nicht nur das Gefühl, sondern auch das Vertrauen mit auf den Weg, etwas Sinnvolles beizutragen.

Vertrauen in die Mitarbeitenden setzen

Die Aufgabe einer Führungskraft besteht nicht darin, seine Mitarbeitenden zu kontrollieren. Es ist eher ein Delegieren von Aufgaben unter der Prämisse des Vertrauens. Ist gegenseitiges Vertrauen vorhanden, wird der Mitarbeitende seine Aufgabe erledigen, ohne kontrolliert werden zu müssen.

Mitarbeitende fördern

Ihre Mitarbeitenden wollen nicht in Routineaufgaben versinken und ewig auf demselben Wissensstand hängen bleiben. Förderung in Form von Weiterbildungen ist wesentlich, um die Motivation aufrecht zu erhalten und Neues in die tägliche Arbeit mitzubringen. Bieten Sie die Chance zur Weiterbildung an und sprechen gemeinsam über Ziele.

Fehlerkultur stärken

Jeder Mensch macht Fehler, so passiert das auch mal während der Arbeit. Seien Sie gerecht und bestrafen Mitarbeitende auf keinen Fall dafür. Aus Fehlern lernt man – auch aus denen der Anderen. Setzen Sie sich mit ihren Teams regelmäßig zusammen und sprechen Sie über gemachte Fehler. Nicht nur aus psychischer Sicht ist es wertvoll, bestimmte Dinge ausgesprochen zu haben. Wichtig machen Sie viele Fehler, machen Sie sie schnell, aber machen Sie jeden nur einmal…

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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