Ein bedeutsamer Schlüsselfaktor der Digitalisierung ist das sogenannte Internet of Everything. Häufig werden im alltäglichen Sprachgebrauch die Begriffe Internet of Things (IoT) und Internet of Everything (IoE) synonym verwendet. Tatsächlich aber verbergen sich dahinter ganz unterschiedliche Konzepte. Während im Internet of Things trivial gesprochen Maschinen mit Maschinen kommunizieren, reicht die Komplexität des Internets of Everything weit darüber hinaus: Hier kommunizieren nicht nur Maschinen mit Maschinen, sondern auch Maschinen mit Menschen bzw. interagieren technologiebasiert Menschen mit Menschen. Wir möchten Ihnen dies im Folgenden an Beispielen verdeutlichen.
Wenn der Kühlschrank einkaufen geht
Das sogenannte Internet der Dinge, Internet of Things, ist eine der verblüffendsten und im Alltag vielfach erlebbaren technologischen Innovationen. Es mutet an wie Zauberei, was plötzlich alles möglich ist, die Welt verwandelt sich in eine Art Disney-World-Wonderland. Der Kühlschrank bestellt selbsttätig Produkte nach, die auszugehen drohen. Die Kaffeemaschine lässt sich über eine App anschalten und die mit Bluetooth ausgestattete Zahnbürste kann mit dem eigenen Handy verbunden werden, um so das persönliche Putzverhalten in Echtzeit zu überwachen. Die sensorgesteuerte Markise fährt sich bei zu hohen Windgeschwindigkeiten von selbst ein. Wenn wir in Urlaub fahren, überwachen wir unser smartes Home mittels Smartphone und smarter Videotechnik. Maschinen kommunizieren mit Maschinen, doch im Mittelpunkt steht der Mensch: Er soll künftig ein bequemeres und schöneres Leben haben. Immer wiederkehrende Aufgaben und Notwendigkeiten werden automatisiert und die Geräte des Haushalts nehmen den Menschen so manche Alltagslast ab. Grundlage hierfür ist das Internet, ohne W-Lan gäbe es kein Internet of Things.
Internet of Everything
Das Internet of Everything kann noch mehr. Es verknüpft die intelligenten „Dinge“ des IoT mit Daten, Prozessen und Menschen – einschließlich der sozialen Netzwerke – und ist deshalb wesentlich komplexer als das Internet of Things. Das IoE greift dabei auf Sensoren, Netzwerke und Clouds zurück und alles, alle Konzepte, alle Daten, alle Prozesse werden mit einer Art Netzwerkintelligenz zusammengeführt. Intelligente Maschinen sind Teil dieses Systems, sie greifen ebenfalls auf die immer größer werdenden Datenmengen zu. Auch beim Internet of Everything ist alles über das Internet miteinander verbunden und die Bereitstellung der Daten erfolgt in Echtzeit.
Für die Entwicklung der Digitalen Welt in den kommenden fünf Jahren hat eine Studie des IEB, des Institute of Electronic Business in Zusammenarbeit mit dem Rat der Internetweisen das Internet of Everything als einen der maßgeblichen Schlüsselfaktoren im Bereich Technologie identifiziert:
„Im Internet of Everything werden die Funktionen des Internets auf reale Objekte erweitert. Diese werden untereinander vernetzt und können so miteinander kommunizieren (Machine-to-Machine- Communication). Anhaltende Miniaturisierung bei sinkenden Preisen (für Sensoren) fördert diese Entwicklung.“
Die Chancen und Herausforderungen des Internet of Everything auf einen Blick:
Chancen
Allgegenwärtiges Internet ermöglicht neue Anwendungen, die in der Nutzung bisheriger „Offline-Objekte“ neue Dimensionen eröffnen – von Sicherheit und Gesundheit zu Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Herausforderungen
Alle Geräte, die in irgendeiner Form mit dem Internet verknüpft sind, sind prinzipiell Angriffen von außen ausgesetzt: Ein Hacker, der sich eines Fahrzeugs oder einer Fabrik bemächtigt, kann viel höheren Schaden anrichten als beim Angriff auf einen einzelnen Computer.