Nachhaltiges Engagement ist im Trend. Viele Unternehmen engagieren sich mittlerweile bereits im nachhaltigen Wirtschaften auf sozialer und ökologischer Ebene. Diese gesellschaftliche Verantwortung oder „Corporate Social Responsibility“ (CSR) der Unternehmen zahlt auf eine nachhaltige Umwelt und Gesellschaft ein. Die Unterstützung regionaler Vereine oder das Pflanzen von Bäumen sind erste Schritte eines Engagements – doch die meisten Unternehmen denken schon viel weiter und bauen Nachhaltigkeit fest in ihre Unternehmensstrategie ein.
Nachhaltigkeit transparent nachweisen
Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, dieses Engagement gegenüber ihren Kunden und Geschäftspartnern sichtbar zu machen? Zertifikate oder Siegel spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Denn behaupten kann jeder erstmal alles, doch beim Nachweisen wird’s schon schwieriger. Um die Glaubwürdigkeit und Transparenz des nachhaltigen Engagements von Unternehmen zu stärken, haben sich neben Standards für Normen auch Zertifikate und Siegel etabliert. Grundlegend unterscheidet man zwischen Zertifikaten und Siegeln für Managementsysteme und Produktlabels.

Produktlabels sind teils branchenspezifisch etwa der Blaue Engel oder das Fairtrade-Label. In Unternehmen liegt der Fokus meist auf Standards für das nachhaltige Wirtschaften und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Beispiele für festgelegte Standards oder Ziele im CSR-Bereich eines Unternehmens sind: Umwelt, Wirtschaft, Mitarbeiterbeziehung, Wettbewerbsethik usw.
Zertifizierungen und Standards für Managementsysteme
Siegel und Zertifikate für Managementsysteme beschreiben die Systeme und Strukturen für Nachhaltigkeit im Unternehmen. Es geht dabei aber nicht um die Bilanz der Nachhaltigkeitsleistung, also die Summe der Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft. Die wichtigsten sind hier aufgelistet:
- EMAS (Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen)
- ISO 14001 (internationale Umweltmanagementnorm)
- ZNU-Standard (Zertifizierung nachhaltigeren Wirtschaftens in Unternehmen)
- ISO 26000 (Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung)
- Norm SA 8000 (Schutz und Einhaltung sozialer und arbeitsrechtlicher Standards)
Standards für Nachhaltigkeitsberichte
Die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens lässt sich im besten Fall über die Nachhaltigkeitsberichte kommunizieren. Dafür wurden nicht nur deutschland-, sondern auch weltweit Standards aufgesetzt. Mit transparenten Berichten zeigen sich Unternehmen glaubwürdig und gewinnen das Vertrauen ihrer Kunden und Geschäftspartner. Dadurch schaffen sie sich vor allem Wettbewerbsvorteile. Denn mittlerweile springen auch mal eben Sponsoren ab, wenn das Unternehmen keine Standards und Engagements zur Nachhaltigkeit einhält oder nicht ökologisch wirtschaftet.
- Global Compact
- DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex)
- GRI (Global Reporting Initiative)
Zertifizierungen für Nachhaltigkeitsbewertung
International produzierende Unternehmen haben weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Um sicherzustellen, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Lieferkette, faire Zustände im Produktionsland usw. – nachhaltig gewirtschaftet wird, gibt es Bewertungsplattformen und externe Überprüfungen sowie Zertifizierungen.
- Ecovadis (Nachhaltigkeits-Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten)
- BCorp (Eine Zertifizierung für Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsleistung, internationale Tätigkeit)
- GWÖ (Gemeinwohl-Ökonomie): Erstellt eine Gemeinwohl-Bilanz für eine ethisch gemeinwohl-orientierte Marktwirtschaft mit Zertifizierung
Weitere Nachhaltigkeitsthemen
Viele Unternehmen legen auf bestimmte Themenfelder der Nachhaltigkeit besonderen Wert. So gibt es die Möglichkeit, für Arbeitsstandards, Energie, Klimaschutzaspekte usw. zertifiziert zu werden. Beispiele für die Bereiche:
- ISO 50001 (Zertifizierung: Norm zum Aufbau eines Energiemanagementsystems)
- SA8000 (Zertifizierung: Anforderungen zu Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz, Gewerkschaftsrechten)
- Klimaneutralitäts-Nachweise (über TÜV-Vereine, Climate Partneroder NGOs wie Wilderness International)
Nachhaltige Zertifizierungen für mehr Transparenz und mehr Glaubwürdigkeit
Unternehmen können sich mit vielen Zertifikaten und Siegeln schmücken, deren es unzählige gibt. Dabei kommt es aber drauf an, die tatsächlich notwendigen zu führen und so transparent die nachhaltige Wirtschaft des Unternehmens zu zeigen. So haben etwa Finanzdienstleister andere Herausforderungen als Produktionsunternehmen. Hier kommt es nun darauf an, die wirklich anerkannten und relevanten Zertifikate und Siegel für die eigene Branche herauszuarbeiten. Eins ist sicher: Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend. Es wir für Unternehmen einfach immer wichtiger, Verantwortung zu übernehmen und zu einer nachhaltigen Wirtschaft beizutragen.