In unserem Blogbeitrag: „Was ist eine digitale Unternehmenstransformation?“ haben wir uns mit dem Wesen und den zu schaffenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Transformation beschäftigt. In diesem Artikel gehen wir auf die Herausforderungen dieses Vorhabens ein.
Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden
Jede Änderung führt nur dann zum gewünschten Ergebnis, wenn die Menschen dazu bereit sind. Deshalb ist es wichtig, die Mitarbeitenden in neuen Arbeitsweisen zu unterrichten. Dies kann viel Zeit in Anspruch nehmen, aber es gibt leider keine andere Option. Solange nicht jeder Mitarbeiter verinnerlicht hat, gewissenhaft im neuen Geschäftsmodell zu arbeiten, solange wird die Transformation auch nicht stattfinden. Denn die Weiterbildung bezieht sich nicht nur die Befähigung mit neuer Software zu arbeiten, sondern vor allem darauf auch die Arbeitsprinzipien und die Innovationskultur anzunehmen und umzusetzen.

Dabei ist es wichtig, nicht nur Veränderungen von oben nach unten zu „erzwingen“, sondern auch ein konstantes Live-Feedback von den Mitarbeitern zu erhalten. Je mehr sie sich persönlich an der Transformation beteiligt fühlen, desto mehr werden sie ihre Ergebnisse zu schätzen wissen.
Problem Bewahrer
Bewahrer, also extrem konservative unter den Angestellten und im mittleren Management werden oft zum Problem. „Das haben wir immer schon so gemacht und da könnte ja jeder kommen“ sind ihre Lebensgrundsätze und deshalb keine guten Voraussetzungen für einen Transformationsprozess. Hier ist es immens wichtig zu erklären, warum die Transformation durchgeführt wird und vor allem die Vorteile zu skizzieren, die ein bestimmter Mitarbeiter oder eine bestimmte Abteilung erwarten können. Dies im Rahmen eines 30-minütigen Gesprächs oder eines kurzen Vortrags abzuhandeln, ist nicht immer möglich. Nehmen Sie sich die Zeit, es ist eine lohnenswerte Investition. Denn wenn Sie in dieser Phase Ressourcen einsparen, kann es durchaus passieren, dass Ihnen das zu einem Zeitpunkt vor die Füße fällt und es dann kompliziert und teuer wird.
Die zwei Seiten einer Innovationskultur
Die Innovationskultur ist die Summe der Gewohnheiten, Überzeugungen, Einstellungen und Prinzipien derjenigen Mitarbeiter, die mit der schnellen Umsetzung maximal kompatibel sind. Kern der Innovationskultur ist die bewusste Absage an den Konservatismus:
- Auflösung einer starren Hierarchie
- Jede Meinung wird als wertvoll anerkannt
- Jeder Gedanke kann offen geäußert werden
- Experimente und regelmäßiges Testen gehören zum Alltag
- Gelebte Fehlerkultur
Und das spricht dann für eine agile Unternehmenskultur. Aber es ist nicht ganz so einfach wie es scheint. Der Experimentierfreudigkeit steht der Anspruch gegenüber, diese nach strengen Regeln durchzuführen, etwa ohne große Kosten für das Unternehmen zu verursachen. Oder die Ablehnung der etablierten Hierarchie findet nicht immer und auf allen Ebenen Anklang. Und offenen Diskussionen fehlt es manchmal einfach an Offenheit, weil man sich nicht traut, scharfe Kritik zu üben.
Unter dem Strich ist die Einführung einer funktionierenden und anerkannten Innovationskultur nichts, was von heute auf morgen umgesetzt werden könnte. Es ist eher ein langer Weg, eine neue Mentalität zu entwickeln. Aber es lohnt sich, diesen Weg zügig zu beginnen. Nur sollte man nicht davon ausgehen, dass er in ein paar Wochen bewältigt sein würde.
Schneller Wandel in der digitalen Transformation
Eine weitere Herausforderung: Transformation wird oft in Form eines harten „Cuts“ von alten zu neuen Prinzipien und Vorgehensweisen geplant. Man geht von Folgendem aus:
- Erstellen eines Modells, nach dem das Unternehmen arbeitet
- Aufbau der Zielvision, die das Unternehmen erreichen möchte
- Erstellen einer Liste von Änderungen für den Übergang zu einem „neuen Modell“ sowie deren Umsetzung
Soweit so gut. Nur kann es passieren, dass bei so einem Vorhaben die digitale Transformation zu einer großen Belastung für das gesamte Unternehmen und jeden einzelnen Mitarbeiter wird. Eine starke Veränderung der Arbeitsprinzipien oder Einführung einer bestimmten Software kann ein Unternehmen verlangsamen, zu Störungen in seiner Arbeit führen. Die meisten Führungskräfte verstehen das, und einige beeilen sich, Änderungen so schnell wie möglich umzusetzen, während andere sie so lange wie möglich aufschieben. Aber es geht auch anders.
Die Lösung ist eine konsequente und methodische Transformation nach dem Prinzip: Testen – Akzeptieren – Skalieren.
Schwierigkeiten bei dem Setzen von Prioritäten
Bei der Vorbereitung der digitalen Transformation müssen Sie die einzelnen Geschäftsprozesse auswählen, die in diesem Prozess berücksichtigt werden sollen. Es gibt in der Regel große Diskussionen um dieses Thema: Was ist primär und was ist sekundär?
Die Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt, mit den für das Unternehmen wichtigsten Prozessen zu beginnen. Mit Prozessen, die eine feste Struktur haben – wenn auch nicht immer die ideale – und oft wiederholt werden.
Zusammenarbeit mit „Externen“
Vor gar nicht allzu langer Zeit betraf die digitale Automatisierung noch Geschäftsprozesse und vor allem die Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens: die internen Angelegenheiten, die Produktion, den Dokumentenfluss. Kommunikation nach außen: Wenn ein Kunde oder Lieferant kontaktiert werden musste, wurde ihm eine E-Mail oder ein Brief geschickt.
In der heutigen Realität gehen Geschäftsprozesse über die Grenzen des Unternehmens hinaus. Sei es bei der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Lieferanten oder sei es bei der Einbeziehung von Kunden in die Geschäftsprozesse des Unternehmens.
Fazit
Die digitale Transformation wird von allen Unternehmen benötigt. Sowohl von denen, die sie bereits durchlaufen, als auch von denen, die sich gerade auf sie vorbereiten. Merke: Digitale Transformation ist kontinuierlicher und niemals endender Prozess. Er muss immer wieder angepasst, optimiert werden. Das bedeutet, kein Unternehmen wird die Transformation einmal komplett “durchführen” und hat dann die nächsten 25 Jahre Ruhe. Das widerspricht dem Wesen der digitalen Transformation, der ständigen Implementierung von Veränderungen und die Anpassung an sich ändernde Bedingungen.
Wenn Sie mit der digitalen Transformation Ihres Unternehmens beginnen, wissen Sie möglicherweise nicht, wo Sie anfangen sollen. von Neuem hat dazu einen übersichtlichen Leitfaden „Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation“ entwickelt, der Ihnen hilft, diese Herausforderung reibungslos anzugehen.