von Neuem hat fünf Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation im Unternehmen identifiziert:
- Strategische Ziele definieren
- Organisation und Personal entwickeln
- Prozesse effizienter gestalten
- Innovative Geschäftsmodelle entwickeln
- Daten und Technologie einsetzen

Bevor Sie sich nun einzeln mit den Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation beschäftigen, empfehlen wir Ihnen vorab, einen digitalen Status-quo für Ihr Unternehmen zu ermitteln. Das können Sie etwa mit Hilfe des kostenlosen Tools zur Ermittlung des digitalen Reifegrades vornehmen. Denn kein Unternehmen beginnt seinen Change-Prozess tatsächlich bei null – außer Sie hätten die letzten 75 Jahre im Dornröschenschlaf verbracht. Wovon wir allerdings jetzt eher nicht ausgehen wollen…
Wie wir selbst bei unserer anonymen Auswertung des Digitalen Reifegrades feststellen konnten, haben viele Unternehmen Nachholbedarf in unterschiedlichen Bereichen ihres Unternehmens.
Ein Beispiel möchten wir mit Ihnen teilen:
Veränderungsprozesse in der Digitalen Transformation erfordern eine klar definierte Strategie. Diese Strategie sollte sich vor allem in der Unternehmenskultur widerspiegeln bzw. in einer Wechselwirkung zu ihr stehen, um Veränderungen schneller und leichter umsetzen zu können.
Die Auswertung des Digitalen Reifegrades bestätigte das: gab es keine klar definierte Strategie (geringe Punktzahl), war auch die Punktzahl im Bereich der Unternehmenskultur niedriger. Haben die Unternehmen jedoch eine hohe Punktzahl im Themenberiech Strategie erhalten, so erhielten sie durchschnittlich auch eine hohe Bewertung in der Unternehmenskultur.
Neben den Themenbereichen Strategie und Kultur, kann ein Unternehmen seinen Digitalisierungsgrad z.B. im Bereich Marketing ermitteln. Hierbei haben übrigens die Unternehmen durchschnittlich am schlechtesten abgeschnitten…
Strategische Ziele definieren
Der Startschuss ist Chefsache. Das bedeutet, der Grundstein für digitale Transformation im Unternehmen sollte immer vom Vorstand oder der Geschäftsführung gelegt werden. Und, ganz wichtig: Oft wird vergessen, dass die Geschäftsführung fortlaufend am Ball bleiben muss. Ein Delegieren an einen digitalverantwortlichen Mitarbeiter ist meist keine gute Lösung. Wenn Sie erstmal den digitalen Reifegrad Ihres Unternehmens kennen, dann wird es auch schon Zeit sich Gedanken über Ihre Digitalisierungsstrategie zu machen – am besten gleich mit einem Fahrplan verknüpft.
Ein in Etappen strukturierter Weg – eine Digitale Roadmap für die interne und ein Trendmanagement für die externe Planung – für die kommenden drei bis fünf Jahre hilft Ihnen, den Überblick zu behalten. Erstellen Sie eine praxisnahe digitale Roadmap mit konkreten Zielen und leiten Sie daraus Maßnahmen innerhalb des Unternehmens ab. Achten Sie darauf, dass Sie alle Beteiligten, also Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, etc., einbeziehen.
Kleiner Tipp: Ergänzend zu der Roadmap sollten Sie auch Potenziale und Risiken beobachten und bewerten und dazu ein Trendmanagement im Unternehmen einführen, also eine Marktbeobachtung – so haben Sie auch die externen Faktoren immer gut im Blick. Das hilft Ihnen auf dem Weg der digitalen Transformation Ihre Roadmap flexibel anzupassen und so Ressourcen und Geld bei der Umsetzung zu sparen. Wie Sie Ihr individuelles Trendradar in nur drei Schritten etablieren, lesen Sie hier.
Organisation und Personal richtig entwickeln
Die Notwendigkeit des sich immer mehr verstärkenden Trends des lebenslangen Lernens und des damit eng verbundenen Themas der inhaltlichen Weiterbildung ist ein wichtiger Punkt, der oft und gern vergessen wird. Dabei ist die fehlende Qualifikation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die digitale Transformation und damit verbundene Anwendungen oft wesentlicher Grund für das Scheitern bei der Digitalisierung von Unternehmen.
Fast genauso erfolgshemmend ist die ungenügende Kommunikation von Zielen und Maßnahmen aus der digitalen Roadmap. Schneller können Sie kaum schlechte Stimmung auf allen Hierarchieebenen im Unternehmen verbreiten. Nur zu oft sind Führung und Belegschaft noch in alten Denk- und Hierarchiestrukturen verhaftet. Um aber Veränderungsprozesse erfolgreich zu bewältigen, müssen diese alten Strukturen aufgebrochen werden. Natürlich ist nicht jeder Mitarbeiter sofort bereit aus seiner Komfortzone heraus zu kommen. Da wirken klare Kommunikation und fundierte Weiterbildung zum Thema der Digitalisierung oft Wunder.
Achtung: Eine bloße Qualifizierung der Mitarbeiter reicht allerdings nicht immer aus. Sie müssen Ihr Team mitreißen, begeistern und inspirieren. Besonders gut klappt das, wenn Sie ihnen einen Einblick in Unternehmen ermöglichen, die diesen organisatorischen und kulturellen Veränderungsprozess bereits abgeschlossen haben. Dieses Erfolgserlebnis vermitteln etwa Lernreisen in wirklich kurzer Zeit.
Prozesse effizienter gestalten
Digitale Transformation erfordert eine absolute Kundenzentrierung, wie unsere langjährige Erfahrung immer wieder zeigt. Idealerweise beginnen Sie also in den Bereichen mit der digitalen Transformation, die jetzt schon am dichtesten an Ihren Kunden dran sind. Und das sind in fast allen Unternehmen Prozesse in Marketing und Vertrieb.
Wichtig: Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt Ihrer Prozesse, denken Sie wie ein Kunde und vor allem binden Sie die Kunden auf lange Sicht ein. Führen Sie agile Arbeitsmethoden wie Anders Arbeiten ein, um schneller und effizienter Ihre Produkte gemeinsam mit den Kunden an deren Ansprüche anzupassen oder gemeinsam neue Produkte zu entwickeln. Sie werden überrascht sein, wie gut das in der Praxis funktioniert. Vollziehen Sie die Kundenreise (Customer Journeys) Ihrer Kunden nach – auch gern gemeinsam mit ihnen –, um sie nicht nur besser zu verstehen, sondern um sie auch dort anzusprechen, wo sie sich aktuell befinden – online und offline. Führen Sie neue digitale Marketingkanäle ein, denn eine Webpräsenz alleine reicht schon längst nicht mehr aus. Implementieren Sie neue agile Formen der Zusammenarbeit ein. Seien Sie in den größten Suchmaschinen wie Google und YouTube präsent, bieten Sie Kundenservice über Chat-Bots an, seien Sie in sozialen Netzwerken aktiv. Seien Sie flexibel und neugierig. Probieren Sie etwas aus, machen Sie schnell viele Fehler und lernen noch schneller daraus.
Geschäftsmodelle unter die Lupe nehmen
Stellen Sie zunächst Ihr bestehendes Geschäftsmodell gründlich auf den Prüfstand, etwa im Rahmen der digitalen Roadmap. Prüfen Sie den Wettbewerb (Trendradar). Unzählige Technologie-Unternehmen haben schon als Quereinsteiger viele Platzhirsche – gestandene aber angestaubte Unternehmen – mit ihrem digitalen Angebot entweder vom Markt gefegt oder ihnen zumindest einen beachtlichen Marktanteil abgenommen. Unternehmen können durchaus von Start-ups lernen. Nicht das Hip-sein, sondern die Anwendung agiler Arbeitsmethoden, die etwas andere Unternehmenskultur und die frische „Denke“. All das hat Start-ups dazu befähigt, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Beispiele gibt es derer viele: Airbnb und die Hotelbranche oder Uber und die Taxibranche. Die Gründe sind kein Geheimnis: Ein agiles Start-up kann deutlich schneller auf Marktveränderungen reagieren und ein digitales Angebot entwickeln als etwa ein traditionelles Unternehmen. Deshalb müssen Sie sich als traditionelles Unternehmen, selbst der Produktentwicklung von Start-ups bedienen.
Daten und Technologie einsetzen
Digitale Transformation wird in vielen Unternehmen noch zu oft dem Einsatz neuer Technik und der Datensammlung gleichgesetzt. Dieses Phänomen beobachten wir im Zuge unserer Beratung leider immer wieder. Es ist wenig hilfreich, wenn neue Technik eingeführt wird oder eine neue Datenquelle erschlossen ist – ohne dass man sich über die Ziele, die Kultur und das Personal oder schlicht die Zukunftsfähigkeit seines Geschäftsmodells im Klaren ist.
Die Frage lautet deshalb nicht, „was wollen wir machen“, sondern „was soll am Ende als Ergebnis stehen“. Die Datenanalyse und der Einsatz neuer Technologien sind Mittel zum Zweck. Sie dienen dazu, möglichst schnell und effizient zu einem Ergebnis zu kommen. Doch vorher müssen Sie als Unternehmen ganz genau herausarbeiten, welches Ergebnis überhaupt angestrebt wird.
Wenn Sie jetzt noch mehr zum Thema einer erfolgreichen Umsetzung der digitalen Transformation wissen möchten, dann empfehlen wir Ihnen unser kostenloses Whitepaper.