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Schlüsselfaktoren der Digitalisierung – Blockchain

Ist die Blockchain Technologie mehr als nur ein Buzzword und kann diese partizipative Technologie die Welt noch stärker revolutionieren, als es das Internet bislang vermochte? Welche Vor- und Nachteile gehen mit dieser auf dezentralen Netzwerken basierenden Schlüsseltechnologie einher und welche Bedeutung hat Blockchain im Kontext der Digitalen Transformation? Mit diesen Fragen hat sich das Institute of Electronic Business (IEB) beschäftigt und gemeinsam mit dem eigens hierzu einberufenen Rat der Internetweisen, einem Gremium von Experten, folgende Aussage getroffen: „Eine Blockchain enthält als dezentrale, auf einer Vielzahl von Rechnern verteilte Datenbank die Summe einer großen Zahl durchgeführter Transaktionen. Sie trägt zum Schutz vor Manipulationen und Fälschungen bei, da die einzelnen, aufwendig errechneten „Datenblöcke“ nach ihrer Verteilung im Netzwerk nicht mehr mit vertretbarem Aufwand geändert werden können. Somit werden alle durchgeführten Transaktionen im Netzwerk transparent und verifizierbar.“

Blockchain Technologie kurz erklärt

Eine Blockchain ist, wie es der Name schon vermuten lässt, eine Kette von digitalen Datenblöcken. Jeder einzelne Block enthält Transaktionen wie Überweisungen oder Bestellungen. Neu dabei ist, dass diese Kette von Datenblöcken nicht zentral auf einem Server gespeichert wird, sondern auf einer Vielzahl von dezentralen, über den ganzen Erdball verstreuten Rechnern. Man könnte die Blockchain Technologie auch als ein dezentrales Buchhaltungssystem bezeichnen.  Da jede Transaktion, jeder Datenblock auf ihren jeweiligen Vorgänger aufbauen und mit kryptographischen Routinen signiert werden, gilt die Technologie als sicher.

Bitcoin – die bekannteste Blockchain-Währung

Eine der bekanntesten elektronischen Währungen für Finanztransaktionen via Blockchain ist der Bitcoin. Diese Kryptowährung wird von den sogenannten Minern, zu Deutsch Schürfern, erzeugt. Die Menge der digitalen Münzen ist auf insgesamt 21 Millionen begrenzt. Um sie zu schürfen, werden mittlerweile sehr viel Energie und Rechenleistung benötigt, sodass das Mining vorwiegend in Billigstrom-Ländern stattfindet, wo sich riesige Rechenzentren, sogenannte Mining Farmen angesiedelt haben. Die Bitcoin-Blockchain basiert darauf, dass einzelne Datenblöcke mit den darin enthaltenen Transaktionen versiegelt werden müssen. Hierzu werden von den Minern sogenannte Hashs errechnet und für genau diese Rechenleistung erhalten sie ihre Entlohnung in Bitcoins. Man sagt dem als sehr sicher eingeschätzten System eine Schwäche nach: Würden sich mehr als 51 %  der Miner zusammenschließen, so könnte es zur sogenannten 51 % Attacke kommen. Bei diesem Angriff sind mehr als 50 % der Rechenkraft des gesamten Netzwerkes in Händen eines Angreifers, der fortan die Möglichkeit hat, manipulierte Blöcke an die Blockchain anzuhängen. Je mehr Menschen beim Mining mitmachen, desto unwahrscheinlicher wird dies jedoch.

Anwendungsbereiche für die Blockchain Technologie

Die Blockchain Technologie eröffnet eine Reihe von lukrativen Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel in der Logistik und im Supply Chain Management. So plant das Emirat Dubai bis zum Jahr 2020 alle Papierdokumente im Güter Im- und Export durch Smart Contracts auf Blockchain Basis zu ersetzen. Dies würde den bislang erforderlichen Papierkrieg in Bezug auf Nachverfolgung, Versand und Güterbewegung wesentlich erleichtern. Lieferstatus und weitere Informationen stünden in Echtzeit zur Verfügung. Zudem bietet die transparente Technologie Schutz vor Betrug, Geldwäsche etc. Auch der Geldfluss würde automatisiert. (Quelle: https://www.catkin.eu/blockchain-in-der-logistik-aufbruch-ins-internet-der-sicheren-transaktionen/)

Im Energiesektor könnte künftig durch den Einsatz der Blockchain Technologie die Nutzung erneuerbarer Energien begünstigt werden. Die Einbindung der großen Zahl an dezentralen Erzeugungsanlagen für Strom würde vereinfacht. Auch für die Abwicklung von öffentlichen Lade- und Abrechnungstransaktionen von Elektrofahrzeugen eignet sich die neue Technologie (Quelle: https://www.euwid-energie.de/welche-potenziale-hat-die-blockchain-in-der-energiewirtschaft/).

Blockchain Technologie revolutioniert selbst die Diamantenindustrie. Um dem Verkauf von Fälschungen und Blutdiamanten vorzubeugen, setzt man dort auf die Blockchain Plattform Tracr. Die Kunden sollen den Weg der Edelsteine von der Mine bis in den Fachhandel mitverfolgen können. Tracr vergibt hierzu fälschungssichere digitale Zertifikate für jeden Diamanten (Quelle: https://blockchainwelt.de/alrosa-groesster-diamantenfoerderer-tritt-der-de-beers-blockchain-bei/).

Ausblick

Eine jüngst von McKinsey&Company veröffentlichte Studie sieht die Blockchain Technologie noch in ihrer Pionierphase. Es sei ungewiss, ob diese gehypte Technologie je aus der Experimentierphase herauskäme (Quelle: https://t3n.de/news/mckinsey-faellt-ein-vernichtendes-urteil-ueber-die-blockchain-technologie-1139050/). Auch der auf der Blockchain Technologie basierenden Bitcoin Währung, die es seit dem Jahr 2009 gibt, sagen manche ein baldiges Ende voraus. Dabei stieg die Kryptowährung von 15 US-Dollar für einen Bitcoin im Jahr 2012 auf 1000 US-Dollar für einen Bitcoin im Jahr 2017. Augenblicklich entspricht ein Bitcoin ungefähr 3800 US-Dollar. Viele vermuten eine Bitcoin-Blase, die bald platzen könnte (Quelle: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/thema/bitcoin).

Die Blockchain Technologie führt in letzter Konsequenz zu einer radikalen Umstrukturierung vieler Bereiche. So fallen beispielsweise Banken als Mittler für Geldtransaktionen weg, sie werden in dieser Rolle nicht mehr gebraucht. In der Politik würden Abstimmungen möglich, deren Ergebnisse von diktatorischen Regierungen nicht mehr verfälscht werden können. Blockchain Technologie ermöglicht Transparenz für die Verbraucher, wie etwa in der Lebensmittelindustrie. Der Weg des Produkts soll  für die Verbraucher nachvollziehbar werden, so chippt bspw. die US-Firma Beefchain ihre Rinder und der Verbraucher erfährt beim Einscannen eines Codes im Supermarkt, wie das Tier gelebt hat, was es gefressen hat und wo es geschlachtet wurde. Ähnliches ist für die Textilindustrie vorstellbar, mittels Blockchain Technologie erfahren wir in welchem Land und zu welchen Arbeitsbedingungen vor Ort unser neuer Pullover hergestellt wurde.

Wie schon eingangs gesagt, halten viele die Blockchain Technologie für überschätzt und äußern deutliche Kritik an mit ihr einhergehenden Kryptowährungen. Die Blockchain Technologie verbrauche zu viel Energie und weise zudem Schwächen auf, wie die Möglichkeit der 51 % Attacke. Andere wieder halten die Technologie für basisdemokratisch, finden es gut, dass Mittelsmänner wegfallen und Transaktionen deutlich schneller werden, sie loben die Transparenz, die durch die Blockchain möglich wird. Jedoch bringt gerade die Transparenz wiederum datenschutzrechtliches Konfliktpotenzial mit sich. So lässt sich beispielsweise das EU-Bürgern zustehende Recht auf „Vergessenwerden“ mit dieser Technologie kaum vereinbaren. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich die Rolle der Blockchain Technologie entwickeln wird. Eines ist sicher: Bevor sie in größerem Umfang zum Einsatz kommt, sollte eine umfangreiche Auseinandersetzung mit den Zielen erfolgt sein, die man mit ihrer Hilfe erreichen möchte.

Die Chancen und Herausforderungen des Schlüsselfaktors Blockchain auf einen Blick:

Chancen: Durch Blockchain Technologie werden Transaktionen nachvollziehbar und damit nahezu fälschungssicher.

Herausforderungen: Die bisher bekannteste Anwendung in diesem Zusammenhang, Bitcoin, zeigt bisher noch nicht die Stabilität, die für erfolgreiche Blockchain-Anwendungen vorauszusetzen wäre.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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