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SDG 10-Weniger Ungleichheiten

Weniger Ungleichheiten für eine gerechtere Welt

Wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten verringern – davon sind wir weit entfernt. Im Gegenteil, die Einkommensungleichheit ist heute größer als noch vor 20 Jahren. Auch durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation weiter verschärft. Die Kluft zwischen arm und reich ist größer geworden und damit steht auch unser gesellschaftlicher Zusammenhalt auf dem Spiel. Die dem Ziel Nr. 10 (SDG 10), einem der „17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“, zu Grunde liegenden Probleme sind sehr präsent. Notwendig sind vor allem gleichberechtigter Zugang zu Ressourcen wie Bildung, medizinischer Versorgung und Partizipation an sozialen Sicherungssystemen. Die UN-Agenda 2030 sieht grundlegende Veränderung vor, um Ungleichheiten abzubauen. Im Rahmen der Umsetzung sollen auch die anderen der 17 Ziele, (Engl.: 17 SDG/ Sustainable Goals) auf einen guten Weg gebracht werden.

Die Ungleichheit der Menschen

Ungleichheit ist sehr vielschichtig. Ungleichheit hat verschiedene Ursachen – die oftmals eng miteinander verzahnt sind. Die Folgen tragen Millionen Menschen weltweit.

Ungleichheiten entstehen etwa durch:

  • Herkunft und Umfeld
  • Bildung
  • Einkommen
  • Vermögen
  • Besitz
  • Macht
  • Krankheit
  • Diskriminierung
  • Exklusion
  • Kriege
  • Umweltkatastrophen

Alles steht in einem Zusammenhang – alles in der Welt ist miteinander verwoben. Haben Menschen keine Chance auf Bildung, fehlt oft das Einkommen und der Zugang zu Nahrung ist nahezu unbezahlbar. Die Auswirkungen des Klimawandels sind massiv: Umweltkatastrophen, Hunger und Flucht sind die Folgen. Klar ist, wo Not und Armut herrschen, entstehen Konflikte und Kriminalität. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen und Ungleichheiten bekämpft werden.

Die Entwicklung der Einkommensungleichheit

Nach einem Rückgang der Ungleichheit bei Einkommen in den Jahren 2018 und 2019, ist 2020 wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

Gravierende Auswirkungen der Pandemie werden hier sichtbar. Das Statistische Bundesamt benennt im Datenreport 2021 die Gründe:

  • Instrumente, wie Homeoffice oder Kurzarbeit, zur Begrenzung negativer wirtschaftlicher Folgen eingeführt, kamen überwiegend qualifizierten Beschäftigten und Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen zugute.
  • Von negativen Auswirkungen waren Selbstständige, Menschen mit Migrationshintergrund, Arbeitslose, an- und ungelernte Personen sowie Menschen mit niedrigen Einkommen betroffen.

Weniger Ungleichheiten durch Bildung

Bildung ist zweifelsfrei das A und O für ein selbstbestimmtes Leben und damit eine zentrale Voraussetzung für den Abbau von Ungleichheiten. Bildung ermöglicht gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Teilhabe und nimmt Einfluss auf unsere Gesundheit. Zugang zu Bildung, beinhaltet die Chance auf ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit und ist, nicht zu vergessen, ein Menschenrecht. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Trotzdem warnt die UNESCO, deren Aufgabengebiet die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information ist, erneut vor der Zunahme von Ungleichheiten in Bezug auf Bildung. Um hier entgegenzuwirken, richtet sie in ihrem aktuellen Weltbildungsbericht 2021/2022 fünf Empfehlungen an die Staatengemeinschaft.

  1. Investitionen und Intensivierung der Bemühungen für kostenfreien Zugang zu 12 Jahren schulischer und vorschulischer Bildung.
  2. Etablierung von Qualitätsstandards für alle Bildungseinrichtungen
  3. Die Stärkung der Regierungskompetenzen zur Durchsetzung von Vorschriften für ein Schulangebot im Sinne der Lernenden
  4. Die Förderung von Innovationen im Sinne des Gemeinwohls. Gute Ideen sollen erprobt und skaliert werden
  5. Für ein transparentes und integer Bildungswesen, welches nicht nur die Interessen einzelner sozialer Gruppen bedient.

Bildung und Arbeit für alle

Im Netz der Ungleichheit

Gute Bildungschancen von Kindesbeinen an sind enorm wichtig, sie allein reichen jedoch bei weitem nicht aus, um globale Ungleichheiten abzubauen. Menschen sollen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Religion oder Herkunft gleiche Möglichkeiten auf Bildung haben. Doch viele Menschen sind gleich in mehrfacher Hinsicht durch Ungleichheiten betroffen. So stehen etwa Kinder aus wirtschaftlich schwachen Verhältnissen auch beim digitalen Wandel hintenan. Dieses Problem wurde gerade in der Pandemie erneut zutage gefördert. Kinder konnten am Unterricht nicht teilnehmen, weil sie nicht über die erforderlichen technischen Möglichkeiten verfügten. Wie war das da gleich noch mit der Chance auf Bildung? Dann sind da Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden und in Folge in wirtschaftliche, ja sogar existenzielle Not geraten. Die Facetten sind vielschichtig. Hier ist globales gesellschaftliches, wirtschaftliches und politisches Engagement gefordert, um dem Ruf nach mehr Gerechtigkeit wirkungsvoll Gehör und Abhilfe verschaffen zu können.

Mit vereinten Kräften in starken Partnerschaften sollten wir…

…einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung schaffen

…die Abschaffung diskriminierender Gesetze durchsetzen

…die Realisierung von Infrastrukturprojekten fördern

…den Wiederaufbau von durch Naturkatastrophen betroffenen Gebieten vorantreiben

…die Einhaltung internationaler Arbeits- und Sozialstandards fordern

…den Schutz vor Kinder- und Zwangsarbeit erstreiten

…eine wirksame sozial-, Lohn- und Steuerpolitik umsetzen

…faire globale Lieferketten umsetzen

und so den Weg in eine gerechtere Zukunft freimachen.

Partnerschaften

Unternehmen engagieren sich

Unternehmen haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Dieser Aufgabe stellen sie sich durch unterschiedlichste soziale Beiträge für mehr Gerechtigkeit.

Hier einige gute Beispiele:

  • Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KFW beteiligt sich seit 2014 an einem Sozialprogramm in Malawi. Ziel ist die Existenzsicherung von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht arbeiten können.
  • Mit der Gründung einer Nähschule möchte die Renate & Franz Rieger Stiftung Frauen in Ostafrika eine Perspektive bieten. Franz Rieger führte über viele Jahre das Familienunternehmen Möbel Rieger in zweiter Generation.
  • Die Stadt Freiburg leistet nicht nur selbst Beiträge, um Ungleichheiten abzubauen, sie zeigt auch Möglichkeiten für ihre Bürger auf, erfolgreich mitzuwirken.
  • Drei Beispiele für inhaltlich gelungene Inklusionsvereinbarungen stellt das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.), ein Institut der Hans Böckler Stiftung, vor. Siemens, die Leipziger Gruppe und Daimler haben sich des Themas Inklusion in Zeiten Digitaler Transformation aktiv angenommen. Diese drei Unternehmen zeigen unterschiedliche Wege auf, die alle ein und dasselbe Ziel verfolgen: Die verbindliche Regelung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen in Unternehmen.
  • Die Tafel Deutschland engagiert sich mit neuen Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche. Intention ist die Reduzierung von Bildungsdefiziten sowie die Förderung sozialer Teilhabe. In diesem Zusammenhang soll auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen gestärkt werden.

Diese Beiträge machen deutlich, wie vielfältig gesellschaftliches Engagement sein kann.

Fazit:

Ungleichheiten sind sehr facettenreich. Sie haben unterschiedliche Ursachen aber immer negative Folgen für die Menschen. Ungleichheiten zerstören die Chance auf ein menschenwürdiges Leben der Bedürftigsten und damit unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gerade Einkommens- und Vermögensungleichheiten sollten u.a. mit gleichberechtigtem Zugang zu Bildung verringert werden. Nur so kann allen Menschen auf diesem Weg ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Zusammenwirken sind hier gefragt. Denn, gemeinsam können wir Größeres Bewirken. So können Projekte auf eine gesunde finanzielle Basis gestellt, die Inklusion vorangetrieben oder auch die nötige Manpower mobilisiert werden, wenn der Dienst am Menschen notwendig wird. Niemanden zurückzulassen, lautet schließlich das Motto der UN-Agenda 2030. Ein hehres Ziel – für das es noch viel zu tun gibt.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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