Als Gesellschaft sind wir an einem Punkt angekommen, an dem technologische Veränderungen immer schneller über uns „hereinbrechen“. Für die Generationen vor uns dauerten Veränderungszyklen oft länger als ein Menschenleben, deutlich länger: Einbaum/Containerschiff, Rad/Fahrrad oder Telefon/Smartphone. Heute sehen und erleben wir die Auswirkungen des rasanten Fortschritts viel direkter. Da ist es nur folgerichtig, dass die Fähigkeit zur schnellen Anpassung und Krisenbewältigung eine Kernkompetenz sein muss, um unsere Resilienz zu stärken. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Individuen oder Organisationen, trotz widriger Umstände ihre Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten und sich schnell von Krisen zu erholen. Und zwar nicht nur für jeden einzelnen Menschen, sondern auch für klassische Unternehmen.
Veränderungsbedarf entsteht dabei in ganz unterschiedlichen Bereichen. Um diesen Veränderungsprozess auch in Zukunft erfolgreich zu gestalten, ist es hilfreich, die Kernkompetenzen der Start-ups einmal unter die Lupe zu nehmen – etwa ihre Fähigkeiten zur schnellen Anpassung und ihre Agilität. In diesen Bereichen von ihnen zu lernen und im eigenen Unternehmen zu etablieren, das stärkt unsere Resilienz und ist das Ziel.
Das Zeitalter des immer schneller werdenden Wandels
Start-up – was ist das eigentlich? Zwar wird in letzter Zeit gefühlt jedes neugegründete Unternehmen so bezeichnet, doch das ist nur bedingt richtig. Nach Gablers Wirtschaftslexikon ist ein Start-up ein „junges, noch nicht etabliertes, Unternehmen, das zur Verwirklichung einer innovativen Geschäftsidee (mit geringem Startkapital) gegründet wird.”
Start-up-Merkmale auf einen Blick:
- Befindet sich in der ersten Phase seines Lebenszyklus‘
- Hat eine innovative Geschäftsidee
- Verfügt über geringes Startkapital
- Realisiert die Umsetzung mit überschaubarem Aufwand (Lean Management) – alles sollte möglichst schnell, flexibel und einfach umgesetzt werden
- Verfolgt das Ziel, schnell zu wachsen
- Hat eine flache Hierarchie
- Wendet innovative Kommunikationsformen und -kanäle (extern sowie intern) an
- Lebt das „Mind-Set“: Denke groß, strebe Disruption an!
Auf Grund dieser Fähigkeiten heben sich Start-ups in der Regel in Produkten, Dienstleistungen und eingesetzten Technologien sowie in ihren Strukturen und Wachstums-Strategien von den klassischen und etablierten Unternehmen ab. Die innovative Vorgehensweise der Start-ups wird auch als New Work oder Anders Arbeiten bezeichnet. Das Ziel: „Eine gemeinsame Sprache finden“. Denn nur, wenn die Kommunikation optimal läuft, werden Innovationen gefördert. Deshalb sollte häufiger in Netzwerken statt in Silos gedacht, geplant und gearbeitet werden – dies wird die Resilienz stärken.
Lektion 1: Feste Strukturen vs. Netzwerke
Das Start-up-Dasein erfordert ständige Improvisation, da es noch keine eingespielten Prozesse und Lösungen gibt, auf die man sich in der täglichen Arbeit beziehen könnte. Dieser Zustand ist allerdings kein Nachteil, fördert er doch die Fähigkeit, in kurzer Zeit kreative Lösungswege zu entwickeln und in Netzwerken zu arbeiten. Klar, wer nicht auf dokumentierte Vorgänge zurückgreifen kann, der wird kreativ und schafft sich eine eigene Lösung. Dabei müssen Dinge schnell gehen, wenn etwa das Produkt am Markt nicht ankommt. Dann muss es eben auf eine möglichst schnelle und einfache Weise optimiert werden. Zeit und Geld entscheiden bei einem Start-up meist über Erfolg oder Misserfolg des gesamten Unternehmens. Arbeitswege und Strukturen sollten da möglichst effizient sein. Beim etablierten Unternehmen hingegen sind Prozesse und Vorgänge seit Jahren vorgeschrieben, somit können Geld- und Zeitfresser weiterlaufen, einfach, weil das einmal so entschieden wurde. In den sog. Silostrukturen arbeiten unterschiedliche Abteilungen oft an einem mehr als ähnlichen Aufgabenbereich. So sind etwa bei einer Bank Firmenkunden- und Privatkundenbereich so verschieden nicht. Hier kann ein Aufbrechen dieser „Silos“ deutlich Manpower freisetzen und zu kostengünstigerem und agilerem Handeln führen, was die Resilienz des Unternehmens stärkt.
Lektion 2: Unternehmenskultur
Unternehmenskultur – da denken die meisten Menschen bei Start-ups an Kicker, Smoothies und nicht zuletzt Sitzsäcke statt Stühlen. Das mag es auch geben, doch das entscheidende Moment sind flache Hierarchien. Sie sind bei Start-ups eher die Regel als die Ausnahme. Das bedeutet, es herrscht ein Klima des Vertrauens und des lockeren Umgangs miteinander, eins mit flexiblen Arbeitszeiten sowie Homeoffice – auch schon vor Corona. Frei nach dem Motto: „Solange die Leistung stimmt und die Aufgaben erledigt werden – dann ist es okay“. Dieser Teil der Start-up-Identität ist in kleinen Teams leicht zu realisieren. Achtung: Nicht alle kommen damit zu Recht. Manche Arbeitgeber haben das Gefühl, dass das gewährte Vertrauen ausgenutzt würde. Andrerseits fühlen sich Teile der Belegschaft auf Grund fehlender Prozesse ins kalte Wasser geworfen. Ein klassisches Unternehmen bietet dagegen eine strukturierte Personalabteilung, die bei allen Fragen zur Verfügung steht – das vermittelt Sicherheit und Schutz vor Überraschungen. Das Ziel muss ein praktikabler Mittelweg in der Organisationsstruktur zwischen starren Vorschriften und Strukturen sowie einer großen Flexibilität sein – den alle mitgehen können, wo alle sich wohlfühlen und gern arbeiten und so die entsprechende Leistung abrufen. Diese Balance stärkt die Resilienz der gesamten Belegschaft.
Lektion 3: Kommunikation und Führung
Zu einer funktionierenden Unternehmenskultur gehört nicht nur das entsprechende Mind-Set, die entsprechende Unternehmenskultur eines vernünftigen Umgangs miteinander, sondern auch eine angemessene Kommunikation und Führung. In Start-ups ist die Kommunikation direkt, was gemeinsames Lernen und das Einbringen von eigenen Ideen möglich macht und sogar fördert. Das Team wird natürlich geführt, aber anders als im traditionellen Sinne. Führung in streng hierarchisch organisierten Unternehmen basiert auf Anweisung und Kontrolle. Start-ups versuchen, Führung in selbstorganisierten Teams so weit wie möglich zu delegieren. Der leitende Mitarbeiter arbeitet mehr an der Optimierung des Systems und versteht sich eher als dienende Führungskraft. In diesem Zusammenhang ist es daher notwendig, dass die Führungskräfte ein grundlegendes Verständnis der Technologien mitbringen, um für diese Rolle qualifiziert zu sein. Ein kooperativer Führungsstil setzt zudem ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz voraus – diese Form der Führung wird auch als Leadership, im Vergleich zum Management, bezeichnet. Eine solche Führungskultur stärkt die Resilienz, da sie auf Vertrauen und Zusammenarbeit basiert.
Lektion 4: Fehler zulassen
Selbstorganisierte Teams können Entscheidungen eigenständig fällen. Dieser Grundsatz macht die Arbeit für Menschen ohne Zweifel interessanter und spannender. Dabei lässt ein agiles Unternehmen seinen Mitarbeiter zusätzlich Freiräume, etwa in der Wahl der eigentlichen zu erledigenden Arbeit. Das beinhaltet auch, Fehler machen zu dürfen. Denn Fehler sind fester Bestandteil des Lernens und der Weiterentwicklung. Eine positive Fehlerkultur macht die Mitarbeiter motivierter und loyaler. Sie wird unter anderem dadurch gestärkt, dass man zu seinen Fehlern steht. Eine positive Fehlerkultur heißt: Sich zu Fehlern zu bekennen. Ziel ist es, die Ursache für Fehler zu finden, um diese künftig zu vermeiden. Mit anderen Worten: Fehler machen ist akzeptabel und sinnvoll. Am besten ist es sogar, viele Fehler in möglichst kurzen Zeiträumen zu machen – im besten Fall jedoch nur einmal und der Ursache auf den Grund gehen. Die Voraussetzung hierfür ist eine sachliche Kommunikation aller Beteiligten und die Unterstützung der Mitarbeiter. Eine solche Kultur fördert die Resilienz, da sie Lernen und Anpassungsfähigkeit in den Vordergrund stellt.
Das flexible Unternehmen ist die Unternehmensform der Zukunft
Unabhängig davon, ob ein Unternehmen ein Start-up ist oder bereits seit mehreren Jahrzehnten besteht. Auf Grund der sich wandelnden Welt sind Menschen wie Unternehmen gezwungen, in ihrem Wandel schnell und flexibel zu sein. So können sie sich besser auf neue Gegebenheiten einstellen und sind so den Wettbewerbern mindesten eine Nasenlänge voraus. Durch ihre Neugründung haben Start-ups aber einen entscheidenden Vorteil – sie haben keine Altlasten in Form von bestehenden Strukturen und Arbeitsweisen. Ein Grund mehr für etablierte Unternehmen, sich mit den Arbeitsweisen von Start-ups auseinandersetzen. Und, gegebenenfalls das Eine oder Andere im eigenen Unternehmen zu implementieren. Denn nur ein schnelles und flexibles Unternehmen, eines das unmittelbar auf unerwartete Herausforderungen, Ereignisse und Chancen reagieren kann, hat auch in Zukunft noch entscheidende Wettbewerbsvorteile. Von Start-ups lernen und das Gelernte ins eigene Unternehmen transferieren – das passiert auf Lernreisen. Bei Interesse sprechen Sie uns gerne an und lernen gemeinsam mit Ihrem Team die Arbeitsweisen und -methoden agiler Start-ups kennen, um die Resilienz Ihres Unternehmens zu stärken!
Das flexible Unternehmen ist die Unternehmensform der Zukunft
Unabhängig davon, ob ein Unternehmen ein Start-up ist oder bereits seit mehreren Jahrzehnten besteht. Auf Grund der sich wandelnden Welt sind Menschen wie Unternehmen gezwungen, in ihrem Wandel schnell und flexibel zu sein. So können sie sich besser auf neue Gegebenheiten einstellen und sind so den Wettbewerbern mindesten eine Nasenlänge voraus. Durch ihre Neugründung haben Start-ups aber einen entscheidenden Vorteil – sie haben keine Altlasten in Form von bestehenden Strukturen und Arbeitsweisen. Ein Grund mehr für etablierte Unternehmen, sich mit den Arbeitsweisen von Start-ups auseinandersetzen. Und, gegebenenfalls das Eine oder Andere im eigenen Unternehmen zu implementieren. Denn nur ein schnelles und flexibles Unternehmen, eines das unmittelbar auf unerwartete Herausforderungen, Ereignisse und Chancen reagieren kann, hat auch in Zukunft noch entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Von Start-ups lernen und das Gelernte ins eigene Unternehmen transferieren – das passiert auf Lernreisen. Bei Interesse sprechen Sie uns gerne an und lernen gemeinsam mit Ihrem Team die Arbeitsweisen und -methoden agiler Start-ups kennen, um die Resilienz Ihres Unternehmens zu stärken!
Aktuelle Themen, die uns bewegen
Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und bemerken, dass Ihr vertrautes Umfeld völlig verändert ist: Taxis wurden durch private Fahrdienste ersetzt, Hotels durch gemütliche Privatunterkünfte […]