Schon einige Jahre kann man nun die Entwicklung von 360-Grad-Videos und Virtueller Realität (VR) mitverfolgen. Was am Anfang für Staunen gesorgt hat, wird bald im Mainstream landen und muss sich jetzt sein Hoheitsgebiet suchen. Könnten die sozialen Medien dabei eine übergeordnete Rolle spielen?
Ein Traum wird wahr – virtuelle Realitäten
So manche Branche hat schnell erkannt, welche Chancen Virtuelle Realitäten bieten können. Schnell sind passende Marketing-Konzepte gefunden. Beispiel Automobilindustrie: Audi ermöglicht es im Autohaus gemeinsam mit dem Verkäufer auf dem Tablet den individuellen Wunschwagen zu konfigurieren. In einem Showroom kommt dann die VR-Brille zum Einsatz und erlaubt mit dem Traumauto auf Tuchfühlung zu gehen. Sehen, was es in echt noch gar nicht gibt. Virtuelle Realitäten schaffen neue Möglichkeitsräume, die nur darauf warten, dass man sie betritt.
Für Werbende und Marketer ist Virtual Reality wenn man so möchte eine Offenbarung. Durch dieses Medium ist es möglich Marken noch besser zu repräsentieren, sie noch erlebbarer zu machen. Virtual Reality kann Barrieren beseitigen und Zugänge schaffen, die wir nie für möglich gehalten haben. Ein tolles Beispiel ist das Project360 der Marke Mammut, einem Outdoor- und Bergsportausstatter. Auf seiner Website lassen sich einzigartige Kletterrouten, beispielsweise auf dem Everest, im 360-Grad-Modus interaktiv begehen. So hat man beim Betrachten das Gefühl selbst vom Bergkamm hinab ins Tal zu blicken. Da kann es einem selbst hinterm Rechner schon mal schwindelig werden.
VR fernab vom Marketing
Sind Technologien und Ausstattung wie VR-Brillen erstmal für jedermann erschwinglich, so wie es auch irgendwann mit dem Smartphone gekommen ist, stellt sich zwangsweise die Frage: wie nutzen? Könnten soziale Netzwerke die Räume bieten für den täglichen Einsatz von VR? Facebook beantwortet die Frage ganz klar mit ja. Als Hersteller der VR-Brillen Oculus Rift ist das Interesse natürlich groß hier den Fortschritt zu wagen.
Prompt präsentiert Facebook in diesem Jahr Spaces. Dieses Netzwerk hat den gleichen Anspruch wie wir ihn von Facebook bereits kennen: Menschen miteinander verbinden. Was ist anders daran oder neu daran? Dieses Angebot richtet sich an Besitzer einer Oculus Rift. Sie können sich einen Avatar erstellen und diesen dann mit bis zu drei anderen Avataren in der virtuellen Realität von Spaces zusammenbringen. Über Audio kann dann gesprochen werden, mithilfe eines Touchpads die Bewegung übertragen werden, um ein natürliches Miteinander zu simulieren.
Warum es klappen könnte
Ob die zugebenermaßen sehr verspielten Avatare bei Spaces für jeden VR-Fan das richtige sind, ist fraglich. Klar ist aber, dass die Idee der sozialen Räume mittels der VR-Technologien alles andere als abwegig ist.
Unser Zeitgeist ist geprägt von Flexibilität, Mobilität und Schnelligkeit. Mal eben der Freundin am anderen Ende der Welt persönlich zum Geburtstag gratulieren? Den Bruder, der ausgewandert ist, virtuell in seiner neuen Heimat treffen? Zwei Urlaubsorte im Vorfeld gegeneinander abwägen? Um Entscheidungen zu treffen oder um über Grenzen hinweg soziale Interaktion zu ermöglichen, um sichtbar zu machen, was sonst im Verborgenen bliebe. VR ist die Visitenkarte in die nahe Zukunft. Eine Zukunft in der Nähe und Austausch wieder eine größere Rolle spielen sollen – auch, wenn wir dabei physisch getrennt sind.
Wir finden das Thema Virtual Reality sehr spannend. Wie geht es Ihnen damit? Wo reihen sie sich ein in der Fluch-oder-Segen-Debatte? Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.