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Nachhaltige/r Konsum und Produktion (12) - 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige/r Konsum und Produktion (12) – 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Ende 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) verabschiedet. Sie stellen ein Arbeitsprogramm für die Bewältigung der größten wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme der Welt bis 2030 dar. In diesem Artikel beleuchten wir das 12. Ziel für nachhaltige Entwicklung (12. SDG) etwas näher.

Eine wachsende Weltbevölkerung mit schwindenden Ressourcen und zunehmender Urbanisierung bedeutet, dass mehr Menschen etwa mit weniger Wasser oder weniger landwirtschaftlichen Nutzflächen ernährt werden müssen. Um den erwarteten Anstieg der Nachfrage nach Wasser, Energie und Nahrungsmitteln zu decken, müssen deutlich nachhaltigere Produktions- und Konsumansätze verfolgt werden. Dies erfordert eine gemeinsame Anstrengung unterschiedlichster Interessengruppen, etwa Unternehmer, Verbraucher, politische Entscheidungsträger, Forscher und Wissenschaftler, Medien, Institutionen – kurzum – eigentlich von uns allen.

Warum werden nachhaltige/r Konsum und Produktion benötigt?

Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum sind die wichtigsten Faktoren des gesamten Systems der nachhaltigen Entwicklung. Ohne ein Anschneiden dieser Themen kann man einfach nicht über den Kampf gegen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung sowie Armut und Hunger sprechen. Das Hauptziel der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ist schließlich die Verbesserung der Lebensqualität für alle. Dabei sollten künftige wirtschaftliche, ökologische und soziale Kosten gesenkt, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und nicht zuletzt die Armut weltweit verringert werden.

Trotz der Tatsache, dass die Welt seit fast 30 Jahren versucht, ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, nimmt der globale Ressourcenverbrauch weiter zu, insbesondere im sich schnell entwickelnden asiatischen Wirtschaftsraum. Deshalb müssen Unternehmen heute lernen, „mit weniger mehr und besser zu wirtschaften“. Dies bedeutet, den Ressourcenverbrauch bei der Produktion zu reduzieren. Im übrigen bezieht sich das auch auf ein Vermeiden der Umweltverschmutzung während des Produktlebenszyklus. Nicht zuletzt sollte auch der Nutzen der wirtschaftlichen Aktivitäten erhöht werden. Verbraucher müssen im Gegenzug Produkte und Dienstleistungen wählen, die ihren Bedürfnissen entsprechen, Ressourcen schonen, wirtschaftlich tragbar und sozial verträglich sind.

Konsum und Produktion müssen nachhaltiger werden – doch wie?

In der Kritik steht insbesondere der sogenannte „Rebound-Effect“. Dieser Begriff aus dem Basketball beschreibt wie das auf der einen Seite eingesparte Geld schließlich wieder für neue Waren und Dienstleistungen ausgegeben, was dann wieder zu einer Steigerung der Produktion und des Ressourcenverbrauchs führt. Das hat Auswirkungen auf die moderne Denkweise, etwa in der Logik des Tesla-Kaufs: “Wenn mein Auto die Umwelt nicht belastet, kann ich auch zwei Autos kaufen.”

Aber selbst die grünste Produktion löst keine Ressourcenprobleme, da immer mehr Verbraucher aus Entwicklungsländern dazu kommen. Viele Verbraucher sind sich der Bedeutung der Auswahl möglichst nachhaltiger Produkte auf dem Markt schon bewusst. Sie sind sich auch des Klimawandels bewusst und wollen die Umwelt schonen. Doch die meisten Menschen können oder wollen ihre Konsumgewohnheiten nicht ändern – jedenfalls nicht von heute auf morgen. Denn die Kaufentscheidung ist ein komplexer Prozess, bei dem sowohl soziale als auch politische und psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Ein nachhaltiger Konsum kann also bestenfalls die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels aufschieben, aber nicht verhindern.

Perspektive wechseln

Die Verfügbarkeit von Ressourcen weltweit und wie diese unter der Weltbevölkerung verteilt werden könnte, steht mittlerweile im Fokus der Überlegungen. Hehres Ziel – das Konsumsystem selbst zu verändern:

  • Dematerialisierung
  • Große Veränderungen der Infrastruktur und Angeboten auf dem Markt
  • Bewusste Auswahl und Verwendung von Waren und Dienstleistungen
  • Kritische Bewertung von Konsumniveaus und -treibern

Die Kernfrage lautet dabei: Können wir uns unabhängig von materiellen Gütern, ihrer vorhandenen Quantität und gelieferten Qualität zufrieden und glücklich fühlen?

Wenn es darum geht, das gesamte soziale und mentale Gefüge radikal zu verändern, sind einfache Lösungen oder Ersatz für vertraute Dinge nicht möglich. Auch hier gibt es keinen Königsweg. Nur die Erkenntnis, dass die Entscheidungen kaum monetär messbar sind. Zu den am meisten diskutierten gehören:

  • die Bewegung des Minimalismus
  • Nachbarschaftsaustausch und -hilfe
  • Freiwilligen- und Gemeinschaftsarbeit
  • eine veränderte Wahrnehmung der Menschen von sich selbst als Bürger und nicht als Verbraucher
  • Vegetarismus und Veganismus
  • Grüne Städte und vieles mehr …

Noch immer gibt es heute keinen Konsens darüber, wie eine neue Gesellschaft aufgebaut werden kann, die ökologisch nachhaltig ist, mit Ressourcen, die gleichmäßig auf die Bevölkerung verteilt werden, unabhängig von Klasse oder Land, in der alle Menschenrechte respektiert werden. Und wie man so eine Gesellschaft in den immer enger werdenden Zeitrahmen baut, welchen uns die Folgen des Klimawandels hinterlassen.

… in der Zwischenzeit in Deutschland

Der Konsum im Lande wird durch ein hohes Bildungsniveau, eine gute Gesundheitsversorgung und ein relativ hohes Durchschnittseinkommen beflügelt – immer im Vergleich zu anderen Ländern natürlich. Immerhin sind viele der deutschen Verbraucher bereit, für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen mehr zu zahlen.

Zu den wichtigsten greifbaren und messbaren Zielen zählt die Realisierung von verantwortungsvollem Konsum bei gleichzeitiger verantwortungsvoller Produktion. Das bedeutet in der Praxis, wir müssen auf individueller und staatlicher Ebene den Begriff des Konsums überdenken. Was und warum kaufen wir? Brauchen wir es wirklich? Wie beeinflussen Dinge unser Leben und das Leben derer, die sie gemacht haben? Und sind es Dinge – die uns wirklich glücklich machen?

Indikatoren für nachhaltige Unternehmen

Nachhaltige Unternehmensentwicklung ist ein Konsenskonzept zwischen Hersteller und Verbraucher. Ziel dabei ist, die aktuelle Nachfrage der Verbraucher so gut wie möglich zu befriedigen und dabei zukünftigen Generationen nicht zu schaden. Wie ist nun dieser Umstand aus der Sicht der Geschäftsentwicklung zu betrachten?

Nachhaltiges Unternehmen wirtschaften erfolgreich und behandeln die Umwelt nicht negativ, sondern in jeder Hinsicht mit Sorgfalt. Es gibt natürlich einige Indikatoren für die nachhaltige Entwicklung eines Unternehmens, darunter:

  • die Menge der Emissionen
  • die Anzahl der Stunden, die für zum Beispiel Schulungen der Mitarbeiter aufgewendet wurden
  • der Prozentsatz des Ausschusses pro Produktionseinheit
  • der Energieverbrauch

Anhand solcher Indikatoren kann man beurteilen, wie nachhaltig ein Unternehmen ist. Für jedes Unternehmen ist es ferner möglich, ein eigenes Indikatoren-Set zusammenzustellen. Vorausgesetzt die selbst gewählten Indikatoren sind günstig, kann es auch auf Basis eigner Vorgaben als nachhaltiges Unternehmen eingestuft werden. Klar ist, dass auch selbstgewählte Vorgaben nicht sofort in die Tat umgesetzt werden können – dann müssen sie halt als Ziele für die Zukunft dienen. Nachfolgend werden einige Unternehmen als Beispiele aufgeführt, die solche Indikatoren bereits eingeführt haben:

Fazit

Ein für alle schlüssiges Konzept zur Umsetzung von nachhaltigerem Konsum und nachhaltigerer Produktion hat die Weltgemeinschaft (noch) nicht entwickelt. Und diese Konzepte wird es voraussichtlich auf Grund von zu unterschiedlichen, vor allem politischen Sichtweisen, im Zusammenhang mit solchen Faktoren wie Bevölkerungsstruktur, Bildungsniveau, Bruttoinlandprodukt etc., auch in absehbarer Zeit nicht geben. Aus diesem Grund müssen wir bei uns selbst anfangen – jeder einzelne von uns. Wir müssen einfach unser Konsumerhalten radikal verändern. Unternehmen, deren Ziel im betriebswirtschaftlichen Sinne die Gewinnmaximierung ist, werden Wege und Lösungen finden müssen, um ihre Produkte und Dienstleistungen so nachhaltig wie möglich zu machen. Nur so werden sie sich am Markt erfolgreich behaupten können. Denn noch immer gilt die kaufmännische Regel: keine Nachfrage, kein Umsatz.

Doch langsam findet auch beim Verbraucher ein Umdenken zu nachhaltigerem Verhalten statt. Und diese Entwicklung „zwingt“ die Unternehmen tatsächlich in einer gewissen Weise zu nachhaltigerer Produktion. Eine gute Tendenz, doch es bleibt abzuwarten, ob diese noch an Fahrt in die richtige Richtung gewinnt oder andere Formen annimmt, die heute noch keiner voraussagen kann.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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