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Ist die Digitalisierung nachhaltig?

Zwei große Themen beschäftigen seit Jahren die ganze Welt: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Beflügeln sich diese beide Themen oder schließen sie sich doch eher aus. Mit anderen Worten: Kann etwas, das von Menschenhand geschaffen wurde, dabei auf wertvolle Rohstoffe zurückgreift und das Ziel der Effizienzsteigerung verfolgt, nachhaltig sein?

Und plötzlich kam die Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche. Auch das Arbeitsleben hat sich seit der Pandemie für viele um 180 Grad gedreht. Küchentische wurden zu Büroplätzen und Produktionen in Unternehmen laufen häufig automatisiert. Der digitale Wandel kam zunächst schleichend, die Pandemie war in diesem Fall ein enormer Veränderungsbeschleuniger. Welche Regelungen für Remote-Work gibt es, wie wird die Datensicherheit auch über die Nutzung des privaten Internetzugangs sichergestellt? Sind alle Prozesse im Unternehmen so aufeinander abgestimmt, dass ortsunabhängig effizient gearbeitet werden kann? Diese und viele weitere Aspekte der digitalen Zusammenarbeit und Organisation beschäftigen Unternehmen in der digitalen Transformation seitdem.

Nachhaltigkeit und Verantwortung

Nachhaltiges Wirtschaften ist zu einem wichtigen Faktor geworden. Erfolg bedeutet für Unternehmen in Zukunft nicht mehr ausschließlich wirtschaftlicher Unternehmenserfolg. Soziale, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung müssen in Einklang gebracht werden. Praktisch bedeutet dies, Themen wie etwa die Gesundheit der Mitarbeiter, CO2-Einsparungen oder auch den fairen Wettbewerb am Markt zu berücksichtigen. Und trotz allem wirtschaftlichen Erfolg in einer zunehmend digitalen Welt zu erreichen. Für zahlreiche Unternehmen stellt dies ein herausforderndes Unterfangen dar, denn die Grenze zwischen tatsächlich nachhaltigen Unternehmensaktivitäten und Green-Washing ist nicht immer deutlich erkennbar.

Nachhaltige Digitalisierung oder digitalisierte Nachhaltigkeit?

Der Schutz der Umwelt und ihrer Ressourcen sowie die Stärkung des Gemeinwohls sind die relevantesten Nachhaltigkeitsziele unserer Zeit. Die Digitalisierung kann dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Sie muss nur clever eingesetzt werden. Und an dieser Stelle kommen die Unternehmen ins Spiel. Sie haben nun die Aufgabe, die eigenen Organisationsstrukturen durch digitale Möglichkeiten so zu gestalten, dass Effizienz und Nachhaltigkeit miteinander einhergehen. Hinzukommt, dass die neue EU-weite Regelung der EU-Taxonomie mehr Unternehmen als je zuvor zur Berichtserstattung verpflichtet. Digitale Tools nachhaltig einzusetzen, liegt dann nicht mehr im Bereich der Eigenverantwortung, sondern es wird zur allgemeinen Vorschrift. Das neue Regelwerk definiert verbindlich, was nachhaltige Aktivitäten ausmacht und formuliert somit gleichermaßen Anforderungen an Unternehmen. Sie kommen in Zugzwang, denn Nachhaltigkeit ist spätestens jetzt für alle relevant.

Datenmanagement nachhaltig gestalten

Nachhaltiges Datenmanagement nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die interne und externe Kommunikation der Organisationen erfolgt in den meisten Fällen digital und online. Daten sind nur dann wirklich etwas wert, wenn sie auch sauber erfasst, abgelegt und vor allem gemanagt werden können. Es gibt verschiedenste Tools zur Datenerhebung-, zur Datenverarbeitung und Datenspeicherung. Diese erfüllen verschiedene Aufgaben und verfügen demnach ebenso über diverse Funktionen.

Nachhaltig wird das Datenmanagement eines Unternehmens, sobald das jeweilige System, also das digitale Tool, von Beginn an ressourcenschonend entwickelt wurde. Dies zeigt sich in den Funktionen, die ein solches Tool bereithält. Die Faustregel zur Auswahl geeigneter Tools, die nützlich und nachhaltig zugleich sein sollen, lautet: So wenig Datenspeicherung wie möglich, so viel wie nötig. Datensparsamkeit hat einen geringeren Energieverbrauch zur Folge, vereinfacht zudem die Arbeit für Mitarbeiter und spart neben Energie auch Kosten. Auch überdimensioniert angelegte Programme, deren meiste Funktionen selten bis gar nicht genutzt werden, verbrauchen deutlich mehr Energie. MS Excel ist so ein Programm. In diesem Bereich sind in den nächsten Jahren durch Green Coding, das nachhaltige Programmieren deutliche Optimierungen zu erwarten.

Gute Bildung dank digitaler Tools

Die große Verfügbarkeit von Informationen haben wir zu weiten Teilen der Digitalisierung zu verdanken und kommen dem UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 4  der Agenda 2030, das sich auf das Erreichen einer hochwertigen Bildung für alle Menschen bezieht, ein ganzes Stück näher. Denn Wissen wird mehr und mehr digitalisiert. Für Unternehmen vereinfacht die Digitalisierung zudem das Wissensmanagement im Unternehmen enorm. Über interne Kommunikationsnetzwerke können Informationen schnell und effizient miteinander geteilt werden, die Mitglieder lernen so voneinander und stärken das Know-how der gesamten Organisation. Aber auch die Kompetenz zur digitalen Teilhabe muss auf verschiedene Arten und Weisen zunächst erlangt werden. Unternehmen, aber auch öffentliche Verwaltungen, sehen sich im Zuge der digitalen Transformation zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, meist älteren Mitarbeitern die Angst vor digitalen Formaten und Tools zu nehmen und gleichermaßen zum Gebrauch dieser zu befähigen.

Neue Lernformate, wie das Blended-Learning, konnten dank Digitalisierung entwickelt werden und dienen auch zur Ausbildung der digitalen Kompetenz. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Präsenzlehre, Onlineveranstaltungen und E-Learning-Angeboten. Wir stellen fest: Die Wissensvermittlung hat sich durch die Digitalisierung transformiert und kann ebenfalls an anderer Stelle besonders große Effekte zeigen. Denkt man einmal an weniger entwickelte Länder, so reicht der Internetzugang und ein funktionierender Computer aus, um Bildung per Online-Schulungen zu ermöglichen. Und wir wissen: Bildung ist einer der wichtigsten Nachhaltigkeitstreiber, denn nur durch Wissen kann die Welt, wie sie heute ist, zum Positiven verändert werden.

Umsetzung von Nachhaltigkeit – auch digital

Als Folge der Einführung der EU-Taxonomie mussten sich Unternehmen mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Ein Bewusstsein für die Relevanz des Themas wurde also spätestens ab diesem Zeitpunkt geschaffen. Doch in vielen Fällen stellt die Umsetzung eine große Herausforderung dar. Fragen, wie etwa…

  • Haben wir einen Überblick darüber, was wir bereits tun, um nachhaltig zu handeln?
  • Welche Nachhaltigkeitsthemen bieten Chancen und Risiken für unser Unternehmen?
  • Wie können wir weitere Ressourcen einsparen?

… werden sowohl auf der Managementebene als auch zwischen Kollegen gestellt.

Whitepaper Nachhaltigkeit
Whitepaper Nachhaltigkeit

Einige Antworten auf diese Fragen sowie die genauen Schritte zur Analyse und Implementierung von Nachhaltigkeitsaktivitäten haben wir schon einmal genau in unserem Whitepaper „Nachhaltigkeit im digitalen Zeitalter“ beschrieben.

Aber inzwischen gibt es auch verschiedene andere Instrumente, die Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen unterstützen und Mitarbeiter zu nachhaltigerem Verhalten motivieren. Apps, wie die  Sustayn App können Unternehmen ihre eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten planen, umsetzen und steuern. Mit einer In-App-Währung können Mitarbeiter sogar Aktionen und Projekte unterstützen, die ihnen für das Unternehmen besonders wichtig erscheinen. Hier kann demnach tatsächlich von digitaler Nachhaltigkeit gesprochen werden.

Sharing is caring

Nachhaltigkeit zeigt sich ebenso im Konsumverhalten. Immer mehr Menschen sind aber bereit, Dinge und Konsumgüter mit anderen zu teilen. Etwa beim Car-Sharing. Eine ähnliche Entwicklung durchlaufen derzeit auch Unternehmen.

Denn auch für sie, die lieber teilen als kaufen, bietet das Konzept der Sharing Economy viele Vorteile. Hier werden Güter, Informationen oder Dienstleistungen von Unternehmen gemeinschaftlich genutzt. Statt zu kaufen und zu verbrauchen, heißt es mieten oder partizipieren und weitergeben.

Für Unternehmen lohnt sich das Sharing-Prinzip besonders hier:

  • Co-Working

Hierbei können sich Unternehmen in die Räumlichkeiten eines sogenannten Co-Working-Spaces für bestimmte Zeiten einmieten. Eine Alternative dazu ist, das eigene Büro mit anderen Firmen zu teilen. Das spart nicht nur Kosten, es kann auch ungeahnte Synergieeffekte durch die Zusammenarbeit der Mieter hervorrufen.

  • Car-Sharing

Ebenso der Weg in das Büro muss heute nicht mehr mit einem eigenen Fahrzeug bestritten werden, das Modell des Car-Sharings folgt dabei dem Leitsatz: Nutze es nur, wenn du es benötigst. Das Angebot ist besonders in Großstädten enorm gewachsen. Einige Anbieter haben zudem ihre Fahrzeugflotte in den letzten Jahren komplett überholt, bieten heute ausschließlich E-Fahrzeuge an und stellen für nachhaltige Unternehmen somit eine sehr attraktive Alternative zum firmeneigenen Fuhrpark dar.

Wie nachhaltig ist die Digitalisierung nun?

Sie haben in unserem Beitrag einige gute Ansatzpunkte erfahren, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit vereinen. Denn digitale Technologien können die nachhaltige Entwicklung in vielen Bereichen unterstützen und beschleunigen – sei es durch datengetriebene Effizienzsteigerungen oder digitale Innovationen. Auch dass die Nachhaltigkeit gemessen werden kann, verdanken wir auch der Digitalisierung. Jedoch verbrauchen einige digitalen Tools und Innovationen enorm viele Ressourcen und es liegt an unserer Gesellschaft, diese Verantwortung wahrzunehmen und schonend mit den begrenzten Rohstoffen unserer Umwelt umzugehen. Für ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit sorgt seit einiger Zeit auch die EU-Taxonomie. Das neue Regelwerk definiert verbindlich, was nachhaltige Aktivitäten ausmacht und formuliert somit gleichermaßen Anforderungen an Unternehmen. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen wird somit immer wichtiger, auch wenn Unternehmen bisher von einer Berichtspflicht befreit waren. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind somit nicht mehr aus Unternehmen wegzudenken und werden sich, unter zielgerichteten Einsatz, für die Umwelt, das Unternehmen sowie das Gemeinwohl lohnen.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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