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Buch-Tipp Disrupt Yourself

Disrupt Yourself – Vom Abenteuer, sich in der digitalen Welt neu erfinden zu müssen

Im Hintergrund wird heftig an Ihrem Berufsbild gesägt und Sie gehören zu den Wenigen, die davon noch nichts bemerkt haben? So oder ähnlich ist es Christoph Keese ergangen, der seine erfolgreiche Journalistenkarriere in den 1990er Jahren begann. Unter anderem war er Chefredakteur der Financial Times Deutschland sowie der Welt am Sonntag. Beinahe schon zu spät erkannte er, dass die Digitale Transformation auch vor der Auslöschung ganzer Berufszweige nicht Halt macht und berufliche wie private Biografien infrage stellt. Insbesondere sein eigener Berufszweig, der Journalismus, wurde von der Digitalisierung kalt erwischt. Damit es Ihnen nicht auch so ergeht, fasste er für Sie seine wichtigsten Erkenntnisse in seinem Buch „Disrupt Yourself“ zusammen, dass wir Ihnen heute vorstellen möchten. Das Buch ist 2018 im Penguin Verlag erschienen.

Zentrale Themen des Buches

Etwa jeder vierte Job in Deutschland könnte bald auch von computergesteuerten Maschinen erledigt werden. Zwar entstehen durch die Digitalisierung auch viele neue Jobs, doch sind wir dann noch mit von der Partie? Christoph Keese hat in fast traumatischer Weise den Bedeutungsverlust seines Berufsstandes durch Disruption miterlebt. Der Durchbruch des Internets hat den Fluss von Informationen in völlig neue Bahnen gelenkt. Gut gemachter Journalismus wurde abgelöst durch Blogbeiträge, die nicht länger einem strengen redaktionellen Qualitätsmanagement unterlagen. Das traditionelle Verlagswesen wurde zum Auslaufmodell. Christoph Keese erfand sich neu und begleitete den Springer Verlag ab 2014 auf seinem Weg zum digitalen Medienunternehmen. Wie auch wir der Disruption erfolgreich begegnen und zu den Digitalisierungsgewinnern gehören können, erklärt uns der Autor nicht zuletzt anhand seiner eigenen Vita.

Buchbesprechung Disrupt Yourself

Nicht länger mit dem eigenen Beruf verheiratet sein

Viele Menschen sind eng mit ihrem Beruf verbunden und ziehen aus ihrer Tätigkeit auch häufig ihr Selbstwertgefühl. Gerade diese Menschen sind es dann auch, die vor dem drohenden Wandel in ihrem Berufszweig die Augen verschließen wie das Kaninchen vor der Schlange. Auch Christoph Keese verspürte eine starke Identifikation mit seinem Beruf des Journalisten. Er schildert in seinem Buch, wie er als Redner auf einem Kongress seinen Beruf gegen Angriffe von Bloggern verteidigte und am tradierten Rollenbild seines Berufsstandes starr festhielt. Dies machte ihn zunächst blind für die Argumente der Gegner. Diese sahen bereits voraus, dass durch das Internet und über die Sozialen Medien grundsätzlich jeder zur Weitergabe von Informationen und zur Meinungsbildung beitragen kann. Keenes musste in der Folgezeit erleben, wie sein eigener Berufsstand erodierte. Sein Fazit: In der heutigen Zeit gibt es keine Garantien mehr für die Ausübung eines und desselben Berufes auf Lebenszeit. Es ist daher unverzichtbar, getreu dem Motto des Buches „Disrupt Yourself“ dem Wandel, wo auch immer wir ihm begegnen mutig entgegenzutreten, anstatt sich von ihm überrollen zu lassen.

Disruption ist nicht gleich Evolution

Das Überraschungsmoment ist ganz aufseiten der Disruptoren. Sie kommen plötzlich und unerwartet und greifen dort an, wo man den Angriff am wenigsten vermutet. Während Evolution die kontinuierliche Weiterentwicklung beispielsweise von Geschäftsmodellen meint, so bedeutet Disruption die Zerstörung bestehender Geschäftsmodelle und eine Neuentwicklung des Zerstörten mit völlig neuen Strukturen. Disruptoren sind Menschen, die erkennen an welcher Stelle ein bestehendes Geschäftsmodell angreifbar ist. Diese sogenannten Disruptionspunkte sind nach Keenes genau die Stellen, wo die Ineffizienz des bestehenden Geschäftsmodells aus Sicht des Kunden am höchsten ist. Disruptoren erkennen verborgene Kundenwünsche und haben das bessere Geschäftsmodell, um diese zu befriedigen.

Erfinden Sie sich neu und werden Sie zum Disruptor

Disruptoren oder Erneuerer sind meist Menschen mit einem hohen Maß an Selbstvertrauen und Veränderungswillen. Sie haben schon in ihrer Jugend gelernt, risikobehaftete Situationen erfolgreich zu meistern. Manche von ihnen verfolgen in erster Linie ideelle Ziele wie z. B. Amazon Gründer Jeff Bezos, der eigentlich mit der Etablierung seiner Amazon Plattform nur sein Raumfahrtprogramm Blue Origin vorantreiben wollte. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, welche Veränderungen zunächst als Angriff auf ihre Werte und ihre existenziellen Bedürfnisse empfinden. Für diese gilt: Haben Sie keine Angst vor Veränderungen, denn Veränderungen beinhalten auch Chancen. Erfinden Sie sich neu. Wir alle können schon morgen mitten im Zenit großer Umwälzungen stehen, die unseren Beruf überflüssig machen und müssen lernen, uns dem Change anzupassen und ihm auf Augenhöhe zu begegnen.

Das Narrativ unseres Lebens

Christoph Keenes beschreibt sehr anschaulich, wie wir selbst an der Geschichte unseres Lebens mitwirken, ja sie in Teilen selber schreiben. Er nennt diesen Vorgang Narrativ, laut Wikipedia eine sinnstiftende Erzählung, die Einfluss darauf hat, wie wir die Umwelt wahrnehmen und uns in ihr bewegen. Wenn wir die Autoren unseres Lebens sind, so können wir unsere Geschichten auch umschreiben und eine neue Zukunft mit einer neuen Sinnhaftigkeit für uns erfinden. Diese Sinnhaftigkeit ist es, die uns die nötige Energie liefert, um uns im Angesicht der Digitalen Transformation neu aufzustellen. Über welche Fähigkeiten verfügen wir? Listen Sie für sich das wichtigste halbe Dutzend an Fähigkeiten auf und überlegen Sie welche Berufe aufgrund dieser Fähigkeiten noch zu Ihnen passen würden.

Konnten wir Sie neugierig machen?

Die digitale Transformation hat neue Geschäftsmodelle hervorgebracht, mit denen Milliardenbeträge erwirtschaftet werden können, ohne dass es dazu eines hohen Kapital-, Material- oder Maschineneinsatzes bedürfte. Influencer auf Youtube oder Instagram werden reich, indem sie erfolgreich ihr Hobby zum Beruf machen. Digitale Plattformen wie Facebook, Google oder Amazon mit all ihren Vor- und Nachteilen sind die Gewinner der Digitalisierung. Christoph Keese, Wirtschaftswissenschaftler und Journalist, gibt dem Leser in seinem Buch „Disrupt yourself“ eine Reihe von hilfreichen Anregungen an die Hand wie auch wir auf der Gewinnerseite der Digitalisierung stehen können. Seine fundierten und detailreichen Schilderungen lassen deutlich werden, wohin die Reise geht. Sie sind zugleich auch ein Weckruf an die deutsche Politik, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen, anstatt sie zu ignorieren und ungenutzt verstreichen zu lassen.

Ja, die digitale Transformation ist eine große Herausforderung – insbesondere für Unternehmen und Organisationen, die „das schon immer so gemacht haben“. Lassen Sie uns gemeinsam Dinge hinterfragen.

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